War was?
Nach den teilweise heftigen Kursverlusten der Vorwochen setzte an den Aktienmärkten eine spürbare Erholung ein.
Viele Marktteilnehmer reiben sich verwundert die Augen über die schnelle Entspannung, die von einer Reihe von Indikatoren unterstützt wurde. Die Sorgen um eine drohende Rezession in den USA scheinen auf einmal wieder übertrieben angesichts guter Daten zum US-Arbeitsmarkt und zu den Konsumausgaben. Die jüngsten Informationen deuten darauf hin, dass Verbraucher zwar selektiver, aber immer noch ausgabefreudig sind. Auch die neuen Inflationsdaten gaben wenig Anlass zur Kritik. Zum ersten Mal seit 2021 lag die Gesamtinflation dort unter der 3-Prozent-Marke und damit nahe des angestrebten Inflationsziels von 2 Prozent. Diese Daten sorgten für vorsichtigen Optimismus, da sie auf eine erfolgreiche Inflationsbekämpfung hindeuten und geben somit grünes Licht für eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September.
In Europa malten die Unternehmen trotz der trüben Konjunkturalge ein eher positives Bild ihrer Geschäftsentwicklung. Im vergangenen Quartal konnten sie ihre Gewinne weiter steigern. Trotz dieses Aufatmens bleiben die Finanzmärkte anfällig. So bleibt etwa die Kerninflation in den USA, die besonders die Preisdynamik bei Dienstleistungen abbildet, hartnäckig über der 3-Prozent-Schwelle. Es ist daher nach wie vor Vorsicht geboten, denn übertriebener Optimismus könnte wieder in eine Korrekturwelle führen, wie sie gerade über die Aktienmärkte geschwappt ist.
Der Blick kommende Woche richtet sich vorrangig auf das bevorstehende Notenbanktreffen in Jackson Hole. Notenbanker und Ökonomen aus aller Welt kommen dort zusammen, um ihre Einschätzungen zur weiteren geldpolitischen Entwicklung zu präsentieren. Von besonderem Interesse sind auch die bevorstehenden Einkaufsmanagerindizes (PMIs) aus Europa, insbesondere aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Diese werden Aufschluss über die aktuelle konjunkturelle Lage in den größten Volkswirtschaften Europas geben. Zudem steht der Zinsentscheid der schwedischen Riksbank im Fokus.
Frankfurt, 16. August 2024
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