Aktienkurse auf hohem Niveau
Die Aktienmärkte verharrten über den Großteil der zurückliegenden Woche auf ihrem hohen Niveau, bevor – gegen Ende der Woche – Sorgen um die Auswirkungen der Zinssteigerungen auf US-Banken Kursrücksetzer auslösten.
An den Anleihemärkten stiegen die Renditen weiter an. Den Hintergrund bildeten Aussagen von Zentralbankern aus den USA wie auch aus dem Euroraum, dass die Eindämmung der hohen Inflation im Vordergrund ihrer Geldpolitik stehen müsse. Das bedeutet, dass die Notenbanken mit weiteren Zinssteigerungen die Konjunkturbremse drücken werden. Dabei fahren die Notenbanken „auf Sicht“, das heißt, dass aktuelle Datenveröffentlichungen, wie etwa die Arbeitsmarktzahlen in den USA einen unmittelbaren Einfluss auf Höhe und Timing des nächsten Zinsschrittes haben. Welches Ausmaß die Zinssteigerungen am Ende annehmen, ist selbst aus Zentralbanksicht nicht prognostizierbar.
Der Grund: Erfahrungen mit so hohen Inflationsraten in einer globalisierten Wirtschaft gibt es noch nicht. In jedem Fall können die Notenbanker aber schon einmal als Erfolg verbuchen: Die Finanzmarktteilnehmer haben ihre Inflationserwartungen auf Basis der bisherigen Straffungs- und Kommunikationsmaßnahmen der Notenbanken reduziert. Die Eindämmung der Inflation ist unterwegs, aber es wird noch viele Monate dauern, bis Entwarnung gegeben werden kann. Ob hierbei die Konjunkturentwicklung noch Schaden nehmen wird, steht im Zentrum der Überlegungen am Aktienmarkt.
Zahlen über die Wirtschaftsentwicklung im ersten Quartal hellten zudem die Märkte weiter auf und bestätigten damit das Bild einer stabilen, wenngleich nicht überbordenden Konjunktur im Euroraum. Die Weltwirtschaft und damit auch der deutsche Export wird gestützt durch wieder vermehrte Aktivität in China, wo der nationale Volkskongress ein neues Wachstumsziel von gut 5 Prozent ausrief.
Frankfurt, 10. März 2023
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