Angeschlagene Automobilbranche
In seiner wöchentlichen Kolumne berichtet Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, über seine Sicht zur aktuellen Lage.
Angeschlagene Automobilbranche
Nach wie vor beherrscht das Ping-Pong um eine erste Einigung im US-chinesischen Handelsstreit die täglichen Ausschläge an Aktien- wie Anleihemärkten. Insgesamt trat der Dax mehr oder weniger im Wochenverlauf auf der Stelle. Die Nachrichten aus der Industrie hellen sich weiter auf, mit einer Ausnahme: In Deutschland zeigt sich immer deutlicher, dass die Probleme des Automobilsektors tiefer gehen als bislang wahrgenommen. Absätze und Produktion in der deutschen Vorzeigebranche gehen deutlich zurück. Das verheißt nichts Gutes für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im laufenden vierten Quartal. Die Richtung an den Aktienmärkten wird in den kommenden Monaten davon abhängen, ob die Weltwirtschaft den bisherigen moderaten Wachstumskurs weiter fortsetzen kann.
Erste EZB-Sitzung unter Präsidentin Lagarde
Es ist mal wieder eine Woche der Zentralbanken. Die amerikanische Zentralbank wird bei ihrem letzten Zinsentscheid in diesem Jahr – nach drei Senkungen in Folge – keine Änderung an ihrem Leitzinsintervall mehr vornehmen. Etwas mehr Spannung versprechen hingegen die Leitzinserwartungen des US-Zentralbankrats, denn an den Märkten wird weiterhin eher mit weiteren Zinssenkungen gerechnet. In Europa richten sich die Blicke auf Frankfurt: Bei ihrer ersten Ratssitzung der EZB mit Christine Lagarde als Präsidentin dürfte sich das Gremium um Kontinuität bemühen. Die Aussagen zu den zukünftigen Leitzinsen und Wertpapierkäufen sollten unverändert bleiben. Highlight aus britischer Sicht sind die vorgezogenen Neuwahlen am Donnerstag.
Frankfurt, 6. Dezember 2019
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