Corona trübt die Konjunktur wieder ein
Vor dem Hintergrund der sich wieder zuspitzenden Corona-Lage nehmen insbesondere im Dienstleistungssektor die Konjunkturrisiken wieder zu.
Nach bereits zahlreichen Reduktionen der Wachstumserwartungen im Euroraum dürften gegen Ende des Jahres weitere Abwärtsrevisionen folgen. Allerdings bedeutet dies auch, dass der Druck auf die Preise eher etwas nachlassen könnte. Damit wäre die Europäische Zentralbank entlastet, die zuletzt wegen der hohen Inflationsraten stark unter Druck gekommen war, die Geldpolitik zu verschärfen. An den Finanzmärkten wurden in der abgelaufenen Woche die Erwartungen für Zinssteigerungen im Euroraum weiter zurückgenommen. Das unterstützte die Aktienmärkte, die sich trotz der coronabedingten Eintrübungen nicht nur stabil zeigten, sondern weitere Höchststände erreichten.
US-Notenbank besorgt über Inflation
Die Inflation drängt sich in der kommenden Woche noch weiter in den Vordergrund der Marktdiskussion. In den USA wird mit dem Deflator des Privaten Verbrauchs das wichtigste Inflationsmaß für die Geldpolitik der Fed veröffentlicht. Hier dürfte mit etwa 5 Prozent ein weiterer Negativrekord gemeldet werden, bevor im Dezember zum ersten Mal wieder eine leichte Entspannung einsetzen könnte. Wie die US-Geldpolitik auf diese Preiswelle reagieren wird, sollte sich aus dem Protokoll der letzten Notenbanksitzung ergeben, das einen Tag später veröffentlicht wird. Es dürfte zeigen, dass eine Reihe von Entscheidungsträger der US-Geldpolitik über die Inflationsentwicklung besorgt sind.
Frankfurt, 19. November 2021
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