Dämpfer durch die Fed
In der zurückliegenden Handelswoche verpasste die US-Notenbank den Aktienmärkten einen kleinen Dämpfer. Zinssenkungen werde es geben, so die Notenbank nach ihrer jüngsten Sitzung, aber nicht so schnell.
Damit waren die Spekulationen auf den März als Termin der ersten Zinssenkung Makulatur. Die Märkte reagierten verschnupft. Doch da die US-Aktienmärkte gerade neue Höchststände erreicht hatten, blieb dies verschmerzbar. Im Euroraum ging es etwas ruhiger zu, denn die Europäische Zentralbank ließ durchblicken, dass sie etwas früheren Zinssenkungen nicht ablehnend gegenübersteht. Das könnte dazu führen, dass beide großen Zentralbanken gemeinsam im Juni eine erste geldpolitische Lockerung durchführen.
Für die Wirtschaft lässt dies auf ein Abklingen der Belastungen hoffen. Insbesondere im Bausektor und auch in einigen Teilen der Industrie sind schon Erleichterungen zu spüren. Möglich wurden diese durch die weiterhin rückläufigen Inflationsraten. Im Deutschland etwa sank die Teuerung im Januar auf 2,9 Prozent. Auch die großen Streikwellen stören dieses Bild nicht wesentlich. Noch liegt der Anstieg der Tariflöhne in einem Bereich, in dem man von der Wiederherstellung der Kaufkraft nach den hohen Inflationsraten reden kann. Sollten jedoch in einer Branche fortlaufend derartig hohe Abschlüsse getätigt werden, wäre es schnell vorbei mit dem geldpolitischen Frieden. Auch die konjunkturellen Schäden halten sich noch in Grenzen. Zwar tragen die Produktionsbehinderungen dazu bei, dass in Deutschland das erste Quartal wahrscheinlich wiederum eine negative Entwicklung der Wirtschaftsleistung aufweisen wird. Streikbedingte Ausfälle werden jedoch im Allgemeinen nachgeholt, wenn sie in Häufigkeit und Länge nicht ausarten.
Frankfurt, 2. Februar 2024
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