Kaum Impulse
Eine datenreiche Woche liegt hinter uns. Los ging es mit den Inflationszahlen aus dem Euroraum, die überwiegend den positiven Trend der Vormonate fortsetzten. Zwar verharrt die Euroraum-Inflationsrate insgesamt auf Vormonatsniveau, allerdings ist die für den weiteren Ausblick wichtige Komponente der Dienstleistungspreise beruhigend.
Von der Konjunktur kamen gemischte Signale. Im Vergleich zum letzten Quartal 2023 betrug das Wirtschaftswachstum für Euroland im ersten Quartal 2024 0,3 Prozent, und selbst in Deutschland ging es mit einem zarten Plus von 0,2 Prozent endlich wieder leicht aufwärts. Besonders kräftig läuft es weiterhin in Spanien, wo die Wirtschaft um 0,7 Prozent zugelegt hat. Die Wirtschaftsstimmung versetzte den Aufschwungshoffnungen dann allerdings wieder einen Dämpfer. Die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone fielen allenfalls gemischt aus: Während Spanien im verarbeitenden Gewerbe nochmals überraschend kräftig zugelegt hat, ist Italien deutlich stärker als prognostiziert zurückgefallen. Deutschland und Frankreich konnten sich minimal verbessern, verharren aber tief im roten Bereich. Highlight der Woche war der Zinsentscheid der US-amerikanischen Notenbank Fed. Mit Erleichterung wurde es aufgenommen, dass Notenbankpräsident Powell einer möglichen nochmaligen Zinserhöhung eine klare Absage erteilte.
Die europäischen Aktienmärkte konnten von diesen Einflüssen nicht sonderlich profitieren und tendierten uneinheitlich. Allerdings ist die Gewinnentwicklung bei den Unternehmen weiterhin erfreulich: Die aktuelle US-Berichtssaison verläuft mit durchschnittlichen positiven Gewinnüberraschungen von 8,9 Prozent klar besser als in den Vorquartalen der vergangenen zwei Jahre. Für den europäischen Aktienindex Stoxx 600 fallen die durchschnittlichen Gewinnüberraschungen mit knapp 20 Prozent sogar noch stärker aus. Allerdings ist das Bild über die Sektoren recht inhomogen, und die starke Gesamtzahl spiegelt vor allem die Ergebnisse im Bankensektor wider.
Frankfurt, 3.Mai 2024
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