Konsequente US-Notenbank
Eine weitere bewegte Börsenwoche liegt hinter uns. Nachdem der Dax bis zur Wochenmitte seine Gewinne aus der Vorwoche sogar ausbauen konnte, gab es danach einen deutlichen Rückschlag.
Der Grund ist symptomatisch für das Börsengeschehen in diesem Jahr. Die Aktienmärkte hängen eng an den geldpolitischen Aktionen der Notenbanken. Deren Zinspolitik ist nämlich eng mit der kurzfristigen Attraktivität von Aktien verbunden: Steigende Zinsen lassen andere Anlagemöglichkeiten wie etwa Anleihen relativ zu Aktien in einem besseren Licht dastehen. Gleichzeitig stellen höhere Zinsen über die damit verbundene Konjunkturdämpfung eine Belastung für Unternehmen dar. Daher sind die deutlichen Zinssteigerungen in diesem Jahr ein wesentlicher Faktor bei der Kurskorrektur gewesen.
Börsianer machten sich nun wiederholt Hoffnungen, dass das Gröbste in Sachen Zinserhöhungen vorbei ist. Diese Hoffnung war der Grund für den deutlichen Kursaufschwung im Oktober, im Zuge dessen der Dax mehr als 10 Prozent hinzugewinnen konnte. Mit dieser Hoffnung machte allerdings in dieser Woche die US-Notenbank kurzen Prozess. Sie erhöhte die Zinsen um ein dreiviertel Prozentpunkt verbunden mit Aussagen, dass es wohl insgesamt höher gehen würde als der Markt bislang glaubt. Es war nicht der erste Irrtum, dem Aktienstrategen in diesem Jahr unterlegen waren und es könnte auch nicht das letzte Mal sein, dass ein Erholungsversuch scheitert. Wer allerdings einen etwas längeren Atem hat, der kann weiterhin Aktien zu günstigen Kursen einsammeln.
Frankfurt, 04. November 2022
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