Rekordzeit an den Aktienmärkten
Die Aussicht auf sinkende Zinsen hat auch in dieser Woche die Finanzmärkte weiter beflügelt. Nachdem schon in den Vorwochen gute Inflationszahlen auf ein deutliches Nachlassen des Preisdrucks hingedeutet hatten, nahmen in dieser Woche die Notenbanken das Thema auf.
In den Vereinigten Staaten überraschte die Zentralbank die Märkte mit einem Schwenk in ihrer Kommunikation. Zwar ist die Inflation laut Fed-Chef Powell weiterhin zu hoch, aber die Fed erkannte deutliche Fortschritte, senkte ihre Inflationsprognose und bezeichnete die künftigen Inflationsrisiken nun als ausgeglichen. Das öffnet die Perspektive für baldige Leitzinssenkungen. An den Märkten wird nun im März die erste einer Reihe von Zinssenkungen erwartet. Bereits vor dem Fed-Entscheid handelten die Rentenmärkte freundlich. Auch Bundesanleihen verzeichneten Kurssteigerungen.
Die Europäische Zentralbank bemühte sich zwar, solche Zinssenkungserwartungen für den Euroraum einzudämmen, konnte sich aber dem Sog der US-Kapitalmärkte nicht ganz entziehen. Auch für den Euroraum wurden Zinssenkungen eingepreist, obwohl EZB-Präsidentin Lagarde bei der Pressekonferenz nach der Sitzung auf die Datenabhängigkeit der weiteren EZB-Entscheidungen hinwies. Da aber die Inflationszahlen auch in Europa besser ausgefallen sind als erwartet, verpufften diese Äußerungen an den Märkten weitgehend. Die Aktienmärkte reagierten euphorisch auf die Aussicht sinkender Zinsen.
Das seit Mitte letzten Jahres stark gestiegene Zinsniveau hatte sich in den vergangenen Quartalen als fühlbare Konjunkturbremse bemerkbar gemacht. Wird diese Bremse nun gelockert, ist der Weg für leichtere Finanzierungskonditionen und eine stärkere Wirtschaftsdynamik wieder frei. Europäische und US-Aktien haussierten. In den USA kletterten wichtige Indizes wie S&P 500, Dow Jones oder Nasdaq 100 auf neue Jahreshöchststände oder sogar neue Rekordhochs. In Deutschland erreichte der DAX vorübergehend Stände über 17000 Punkte und damit ebenfalls neue Rekordhochs, bevor dann Gewinnmitnahmen einsetzten.
Frankfurt, 15. Dezember 2023
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