Resiliente Märkte
Das Highlight der Börsenwoche war die Sitzung der US-amerikanischen Notenbank. Vor dem Hintergrund steigender Inflation waren die Marktteilnehmer gespannt, wie die Währungshüter auf das unruhige Umfeld reagieren würden.
Nachdem die Fed lange Zeit die Inflationsgefahren mehr oder weniger ignoriert hatte, wurde diesmal eine wachsamere Einstellung deutlich. Zwar änderte sie ihren geldpolitischen Kurs nicht augenblicklich, aber aus den Sitzungsergebnissen wurde doch deutlich, dass eine Diskussion über die Rückführung der immer noch üppigen Anleihekäufe innerhalb der Notenbank begonnen hat. Auch eine erste Zinserhöhung könnte nun bereits Ende des kommenden Jahres im Bereich des Möglichen liegen. Obwohl eine näher rückende Perspektive steigender Zinsen für die Aktienmärkte ungünstig ist, steckten diese die Ergebnisse der Fed-Sitzung locker weg. Auch die Zinsmärkte selber reagierten sehr moderat. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die US-Notenbanker genau richtig gehandelt haben.
Konjunkturdaten spiegeln weitere Öffnung
Die kommende Woche steht im Zeichen wichtiger Konjunkturzahlen aus Europa und aus Deutschland. Die monatliche Umfrage unter Europas Einkaufsmanagern sowie der Ifo-Geschäftsklimaindex sind Frühindikatoren für das Wirtschaftsgeschehen in den kommenden Monaten. Die Industrie profitiert gegenwärtig von der kräftigen globalen Konjunktur, leidet aber andererseits unter Engpässen bei Vorprodukten und Transportkapazitäten. Ganz anders die Dienstleister und der Handel. Befreit von den Fesseln des Lockdowns und in der Erwartung eines lebhaften Sommers wird sich deren Stimmung merklich verbessert haben.
Frankfurt, 17. Juni 2021
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