Rezessionsängste gesunken
Die Rezessionsängste in Deutschland nehmen ab. Das zeigte die regelmäßige Stimmungsumfrage des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. Darin drückten die Unternehmen zwar ihre Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Geschäftsverlauf aus, zeigten sich aber deutlich zuversichtlicher bei ihren Erwartungen für das kommende Jahr.
Eine Reihe von Gründen waren hierfür ursächlich, insbesondere die Entlastungspakete der Bundesregierung. Sie helfen, die Konjunktur zu stabilisieren. Angesichts der gut gefüllten Gasspeicher und der Fertigstellung des ersten LNG-Terminals in Deutschland rechnet aktuell niemand mehr mit einem dramatischen Abrutschen der Konjunktur, wie es noch vor einigen Wochen befürchtet worden war. Auch die Exporterwartung zeigt nach einem langen Durchhänger endlich mal wieder nach oben.
Vor diesem Hintergrund konnten die Aktienmärkte ihre Kursgewinne aus in der abgelaufenen Woche halten. Dies zeigt, dass sich die Finanzmärkte mit der historischen Zinswende dieses Jahres langsam anfreunden. Zwar werden Auswirkungen der höheren Zinsen im kommenden Jahr noch in der ganzen Wirtschaft zu spüren sein. Aber der erste Schock des kräftigen Zinsanstiegs ist verarbeitet. In diesem Umfeld schreckt es auch nicht mehr, dass die Notenbanken an ihren weiterhin noch geplanten Zinssteigerungen – trotz Rezessionsgefahren – festhalten. Für Anleger ist dies ein gutes Signal, insbesondere, weil es nun im Anleihebereich wieder Renditemöglichkeiten gibt, mit denen auf längere Sicht auch die Inflationsrate zu schlagen sein wird, sofern sich diese in den kommenden Jahren wieder in Richtung der Notenbankziele zurückbildet.
Frankfurt, 25. November 2022
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