Steuerpläne sorgen für Verstimmung
Die Europäische Zentralbank kam bei ihrer jüngsten Sitzung zu einem unveränderten wirtschaftlichen Bild. Danach leide die europäische Wirtschaft zwar nach wie vor unter den Belastungen der Gesundheitskrise, trotzdem sei ab dem zweiten Quartal mit einer deutlichen Erholung zu rechnen.
Da sich die gegenwärtig höheren Inflationsraten wahrscheinlich nicht als nachhaltig erweisen werden, wird die Anhebung der Notenbankzinsen in Europa noch Jahre auf sich warten lassen. Am Geldmarkt wird ein positiver Leitzins gegenwärtig erst für 2027 erwartet. Einen negativen Schlusspunkt für Aktienmärkte wie auch für Krypto-Vehikel setzten in dieser Woche die Steuerpläne der US-Regierung. Die geplante Erhöhung der Kapitalsteuer belastete die Kurse. Allerdings wird dies nicht von Dauer sein. Die Zinsperspektive, genauso wie viele positive Überraschungen bei den Unternehmensgewinnen, bieten den Aktienmärkten nachhaltige Unterstützung.
US-Wirtschaft hellt sich weiter auf
Zwar wird der Ifo-Geschäftsklimaindex in der kommenden Woche wohl weiter ansteigen. Dies ist jedoch eher ein Zeichen dafür, dass die Unternehmen mit den immer noch bestehenden Beschränkungen besser umgehen können als im vergangenen Jahr. Das ändert nichts daran, dass insbesondere im Dienstleistungsbereich eine nachhaltige Konjunkturerholung erst mit dem Abflauen der Corona-Maßnahmen einsetzen kann. Das wird sich auch in den Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal zeigen, die negativ ausfallen sollten – hoffentlich zum letzten Mal während der Pandemie. Die USA sind da schon einen Schritt weiter. Hier sollten die Wachstumszahlen für das erste Quartal bereits die Dynamik ausweisen, die für die europäischen Volkswirtschaften erst ab dem zweiten Quartal erwartet werden.
Frankfurt, 23. April 2021
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