Widerstandsfähiger Aktienmarkt
Obwohl die Produktionsengpässe infolge der schleppenden Wiedereröffnung der Wirtschaften nach den Corona-bedingten Schließungen weltweit anhalten, halten sich die Aktienmärkte auf hohen Kursniveaus. Der enttäuschende Wert für die deutsche Industrieproduktion im Juni war da nur das jüngste Beispiel.
Die Gründe für die relativ starke Börsenkonstitution liegen zum einen in den hohen Unternehmensgewinnen, die viele börsennotierte Gesellschaften trotz schwieriger Umstände vermeldeten. Zum anderen sind es die Notenbanken, die in den vergangenen Wochen ihre Niedrigzinspolitik weiter bekräftigt haben. Letzteres ist auch der Grund dafür, dass die europäischen Anleihekurse in der zurückliegenden Woche weiter anstiegen. Darüber hinaus wird allgemein erwartet, dass die Produktion, die in diesem Jahr etwa wegen Materialmangel ausfällt, im kommenden Jahr nachgeholt wird. Nicht zuletzt deswegen bewegen sich die Auftragseingänge für die deutschen Unternehmen gegenwärtig auf einem historischen Höchststand.
Inflation bleibt im Fokus
Die Inflationsdiskussion wird auch in der nächsten Woche nicht zum Erliegen kommen. In den Vereinigten Staaten von Amerika werden die Verbraucherpreise für den Monat Juli gemeldet. Diese waren bereits im Vormonat durchschnittlich um mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Großhandelspreise deuten allerdings an, dass die Preisspitze im Juli erreicht wurde und in den Folgemonaten Preisrückgänge gemeldet werden könnten. Erst zu Beginn des nächsten Jahres wird sich jedoch herauskristallisieren, ob die großen Notenbanken mit ihrer Meinung recht behalten, dass es sich eher um eine einmalige Preiswelle als um den Beginn eines dauerhaften Inflationsprozesses handelt.
Frankfurt, 06.08.2021
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