Zeitenwende auch im Finanzgeschäft – Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien behauptet sich in einem anspruchsvollen Geschäftsjahr 2022

Das Jahr 2022 war von enormen Herausforderungen für die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien geprägt. Dabei hatten die Zinswende und die hohen Inflationsraten einen entscheidenden Einfluss auf die Geschäftsentwicklung. Zusätzlich haben hohe Energiepreise, unterbrochene Lieferketten, Belastungen durch die Corona-Pandemie und nicht zuletzt ein Krieg mitten in Europa das vergangene Jahr zu einem außergewöhnlichen gemacht.

„Das abgelaufene Jahr bedeutete auch für unser Haus eine Zeitenwende. Bestimmend waren die weitreichenden Auswirkungen des furchtbaren Ukrainekrieges und der zwar seit Langem erhoffte, aber in seinem Ausmaß doch unerwartete Zinsanstieg. Ein Renditeanstieg am Kapitalmarkt von in der Spitze 3% innerhalb eines Jahres galt bisher als kaum vorstellbar. Ich bin stolz, dass wir diese Herausforderung meisterten und trotz der anspruchsvollen Rahmenbedingungen erneut ein deutlich positives Jahresergebnis ausweisen können“, blickt Michael Bräuer, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien auf das vergangene Geschäftsjahr zurück.

 „Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 belegt erneut, dass wir uns als verlässlicher Partner für unsere rund 190.000 Privat- und 12.000 gewerblichen Kunden erwiesen haben. Unsere Stärke liegt ganz klar in der qualifizierten ganzheitlichen Beratung und unserer Präsenz in der Fläche,“ ergänzt Vorstandsmitglied Grit Fugmann. Die Sparkasse zeigt sich als Konstante in Zeiten der Veränderung und steht ihren Kunden, die von den geopolitischen Gegebenheiten betroffen sind, zur Seite.

Darüber hinaus leistete die Sparkasse einen kleinen Beitrag, um den vom Krieg Betroffenen hier im Landkreis zu helfen. Sie ermöglichte die Eröffnung von Konten für Kriegsgeflüchtete und den Umtausch der Währung Hrywnja in Euro. Außerdem stellte sie sieben Wohnungen zur Verfügung, die binnen kürzester Zeit über eine Mitarbeiteraktion ausgestattet wurden. Es gab zahlreiche Spenden über das Mobiliar hinaus und zusätzlich haben Mitarbeiter selbst geflüchtete Familien aufgenommen und diese betreut.

 Das Geschäftsjahr 2022 in Zahlen

Die Bilanzsumme bewegt sich mit 4,4 Mrd. Euro geringfügig unter Vorjahresniveau. Sowohl Kundeneinlagen als auch das Kreditneugeschäft bewegen sich in etwa auf dem Wert des Vorjahres. Angesichts der hohen Unsicherheiten, mit denen auch die Bevölkerung im Landkreis Görlitz konfrontiert ist, beweist dies das große Vertrauen der Kunden in ihre Sparkasse. Im Ergebnis konnte ein stabiler Jahresüberschuss von 3,0 Mio. Euro erzielt werden.

Der Bestand an Kundenkrediten wuchs um 85,3 Mio. Euro auf 1,3 Mrd. Euro. Im Berichtsjahr wurden neue Darlehen in Höhe von 353,7 Mio. Euro zugesagt. Der größte Teil der Darlehenszusagen entfiel mit 58% auf Unternehmen und Selbständige.

Das Interesse an den eigenen vier Wänden ist nach wie vor ungebrochen, ob als klassisches Einfamilienhaus oder Eigentumswohnung. Das Neugeschäft bei privaten Wohnungsbaukrediten stieg noch einmal beträchtlich auf 101,6 Mio. Euro.

Alternative Anlagemöglichkeiten

Die Attraktivität von Anlagen in Wertpapieren nahm in den vergangenen Jahren stetig zu und Kunden nutzen diese weiterhin als renditeträchtige Anlageform, trotz Rückkehr der Zinsen.

Kontaktloses Bezahlen deutlich gesteigert

Im Jahr 2022 setzte sich der digitale Trend fort. Im Jahr 2022 wurden 83,77% der Girocard-Zahlungen kontaktlos getätigt. Darunter zählen kontaktlose Zahlungen mit physischer Karte und der digitalen Girocard im Smartphone. Bereits 61% der Kunden nutzen die Vorteile des Onlinebankings.

Umfangreiches Beratungsangebot

Neben der Digitalisierung setzt die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien weiterhin auf die persönliche Beratung in den Filialen. Von Montag bis Freitag können in der Zeit von 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr, auf Wunsch auch samstags, individuelle Beratungstermine vereinbart werden. Dieses flexible Angebot besteht unabhängig von den Servicezeiten in jeder der 27 Filialen.

Mit der Einführung des Firmenkundenportals wurde ein vollwertiger digitaler Servicekanal für Firmen- und Gewerbekunden Kunden etabliert, um neben dem klassischen Zahlungsverkehr im Online-Banking umfangreiche mediale Abschlussmöglichkeiten mit Blick auf Serviceleistungen und Produkte zu bieten.

Modernisierung Beratungscenter Ebersbach-Neugersdorf

Mit der Umgestaltung des Sparkassengebäudes in Ebersbach-Neugersdorf ist das zweite Großumbauprojekt im Rahmen der Geschäftsstellenmodernisierungen gelungen. Die Fläche wird nun wesentlich effizienter ausgelastet und die Beratungsräume, die kundentypbezogen gestaltet sind, optimal genutzt. Mit der Einführung eines Empfangs für Beratungskunden verkürzen sich die Wartezeiten.

Nachhaltige Zukunft

Die Sparkasse setzte sich im vergangenen Geschäftsjahr weiter mit Maßnahmen zu einem nachhaltigeren und klimafreundlicheren Wirtschaften auseinander. Drei Filialen sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Der Fuhrpark besteht aus zwei vollelektrischen und zwei Hybrid-Fahrzeugen. Zusätzlich bietet die Sparkasse ihren Mitarbeitern das Job-Rad-Leasing an und dort, wo es möglich ist, das Arbeiten per „Mobile Office“, welches zur Reduktion des Pendlerverkehrs beiträgt.

In der Anlageberatung wurden die traditionellen Ziele der Geldanlage wie Rendite, Risiko und Liquidität um die Dimension Nachhaltigkeit erweitert, welche inzwischen ein fester Bestandteil des Beratungsgespräches ist.

Energiesparen

„Die enorm gestiegenen Energie- und Heizkosten betreffen jeden. Es ist deshalb wichtiger denn je, sorgsam mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen und Sparpotenziale zu nutzen,“ fasst Michael Bräuer die Situation zusammen.

Bereits seit Juli 2022 wurde in der Sparkasse eine Handlungsanweisung zum Energiesparen umgesetzt. Darin enthalten waren beispielsweise Lüftungsregeln, Umgang mit Heizung/Klimaanlagen sowie die effiziente Nutzung von Büroflächen in Kombination mit Mobile Office. Der darauffolgende Stufenplan umfasste vorbereitende Maßnahmen und Abläufe im Falle einer Restriktion von Gaslieferungen bzw. eines kompletten Blackouts. Bei Modernisierungen von Gebäuden achtet die Sparkasse zudem verstärkt auf Energieeffizienz.

Mitarbeitergewinnung

 Im Geschäftsjahr wurden 15 neue Arbeitsverträge unterzeichnet, zwei Minijobs vergeben sowie acht Auszubildende und Studenten begrüßt. „Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen weiterhin eine gute Zeit in unserer Sparkasse, viel Erfolg und Spaß bei ihren Aufgaben,“ so Grit Fugmann.

Für alle Menschen in der Dreiländerregion im Herzen von Europa

Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien förderte 367 Vereine und Institutionen sowie Initiativen und Projekte im Dreiländereck mit 1,29 Mio. Euro. Die Stiftung der Sparkasse unterstützte weitere 39 Projekte. Über die Crowdfunding-Plattform „99 Funken“ konnten sieben Projekte erfolgreich begleitet werden, Tendenz steigend.

Ausblick

Angesichts der Entwicklung der Sparkasse im abgelaufenen Geschäftsjahr blickt der Vorstand zuversichtlich in die Zukunft, denn ungeachtet vieler Unwägbarkeiten ist eines sicher: Die Sparkasse steht ihren Kunden auch weiterhin vertrauensvoll zur Seite. Mit der stetigen Weiterentwicklung der digitalen Möglichkeiten in der Kundenberatung sieht sie sich bestens gewappnet, um ihre Kunden jederzeit vollumfassend zu betreuen.

Zahlenspiegel der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien

	2022 (vorläufig)	2021	Veränderung in %
Bilanzsumme	4.422	4.464	– 1,0
Jahresüberschuss	3,0	3,1	– 3,2
Kundeneinlagen	3.826	3.887	– 1,6
Kundenwertpapiere	546	522	+4,7
Kreditneugeschäft	353,7	348	+1,6
Kreditbestand	1.328	1.243	+6,9
Beschäftigte inkl. Auszubildende	438	454	– 3,5
Angaben (außer Beschäftigte, Filialen und Geldautomaten) in Mio. Euro
Filialen	27+1 Fahrbare Filiale	31+1 Fahrbare Filiale
Geldautomaten	47	50

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