Zinsplateau erreicht
Pünktlich nach Ablauf des berüchtigten Börsenmonats Oktober startete der Dax Anfang November nach oben durch.
Am Ende der zurückliegenden Woche gewann er gut 3 Prozent dazu, nachdem die Entwicklung den ganzen Oktober über enttäuschend gewesen war. Den Grund bildeten wie so oft in diesem Jahr die Entscheidungen der Zentralbanken. Die US-amerikanische Notenbank (Fed) entschied sich am Mittwochabend dafür, die Zinsen beim bisherigen Satz zu belassen. Damit schloss man sich der Europäischen Zentralbank (EZB) an, die vergangene Woche die Zinsen ebenfalls nicht erhöht hatte. Folglich wurden in zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen der Fed die Leitzinsen nicht angetastet. Der US-Notenbank-Chef Jerome Powell ließ zwar bei der Pressekonferenz durchblicken, dass man weiter vorsichtig agieren werde, da das Ziel der Preisstabilität noch immer nicht erreicht sei. Die Aussicht auf eine Zinspause lässt die Anleger durchatmen. Die Inflation ist weiter auf dem Rückzug und das stärker als es erwartet worden war. In Deutschland liegt die Rate jetzt bei 3,8 Prozent, im gesamten Euroraum ging sie sogar auf 2,9 Prozent zurück.
Die Geschäftsergebnisse der Unternehmen für das dritte Quartal fielen überwiegend gut aus. Und auch in der Konjunktur deutet nichts auf eine dramatische Wende hin. Die Schrumpfung des deutschen Bruttoinlandsprodukts im vergangenen Quartal fiel mit 0,1 Prozent im Vorquartalsvergleich etwas schwächer aus als befürchtet. Die Konjunktur kühlt ab und die Inflation geht zurück, es spricht also vieles für ein Ausbleiben weiterer Zinsanstiege. All dies sind Faktoren, die die Pessimisten dazu bewegen, ihre vorsichtige Haltung zu überdenken. Langsam richtet sich auch der Blick auf das Jahresende und damit auf eine Phase, in der sich die Kursbewegungen traditionell eher Richtung Norden ausrichten.
Frankfurt, 3. November 2023
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