Zinssorgen halten an
Es sind immer wieder die Zinsen. Ein weiter steigendes Zinsniveau stellt eine Gefahr für die Konjunktur dar und verhagelt damit den Aktienmärkten den Ausblick. So auch in der zurückliegenden Woche.
Zwar hatten zuvor die großen Notenbanken in den USA und im Euroraum bekanntgegeben, dass die Straffung der Leitzinsen jetzt erstmal ausreichend sei. Sie ließen jedoch gleichzeitig durchblicken, dass es wohl eine Zeit lang dauern würde die Zinsniveaus zu halten, um die Inflation ausreichend zu senken. Insofern ist mit raschen Zinssenkungen nicht zu rechnen. Das erwischte viele Finanzmarktteilnehmer auf dem falschen Fuß, die immer noch mit einer stärkeren Konjunktureintrübung und darauf folgenden raschen Zinssenkungen gerechnet hatten. Die Folge: Aktien und Anleihen wurden verkauft und an beiden Marktsegmenten sanken die Kurse. Daran konnten auch die neuesten Inflationszahlen aus dem Euroraum nichts mehr ändern. Diese zeigten im September einen deutlichen Inflationsrückgang an. Zwar waren in den vergangenen Wochen die Rohölpreise spürbar im Aufwind. Die für die Verbraucherpreisinflation maßgeblichen Benzinpreise stehen trotzdem unter den extrem hohen Niveaus vom Vorjahr. Daher entlasteten die Energiepreise die aktuelle Inflationsrate, was sich auch in den kommenden beiden Monaten noch fortsetzen wird. Schließlich haben die Händler diese Botschaften doch vernommen, denn der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich zum Wochenausklang versöhnlich. Schließlich beginnt nun auch das letzte Quartal des Jahres, das traditionell an den Aktienmärkten eher freundlich ausfällt.
Frankfurt, 29. September 2023
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