Zum Jahresende freundlich
An den letzten Handelstagen des Jahres erholten sich die Aktienmärkte ein wenig von dem Dämpfer, den ihnen die US-Notenbank noch kurz vor Weihnachten verpasst hatte. Mit ihrem Ausblick auf weniger Zinssenkungen als vom Markt erhofft, hatte sie einiges an Jahresend-Euphorie beseitigt. Insgesamt war nämlich das Kapitalmarktjahr wieder recht erfolgreich gewesen.
Die Aktienmärkte in den USA und in Deutschland legten im zweistelligen Prozentbereich zu. Am Geldmarkt waren im Euroraum dank der hohen Zinsen der Europäischen Zentralbank im Jahresdurchschnitt knapp 3 Prozent zu verdienen. Mit länger laufenden Anleihen aus dem Unternehmenssektor waren sogar Renditen von 5 Prozent und mehr drin.
Die politischen Krisen in der Welt haben die Wirtschaft nicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Der prekäre Zustand der deutschen Wirtschaft ist zwar hierzulande ein großes Thema, die Aktienmärkte orientieren sich aber an der Weltwirtschaft, und in diesem Maßstab ist Deutschland mit einem Anteil von drei Prozent ein kleines Licht. Aus ökonomischer Sicht ist die Story des Jahres der exorbitante Erfolg der US-Wirtschaft. Wie im Vorjahr überraschte das Wirtschaftswachstum auf der anderen Seite des Atlantiks mit über 2,5 Prozent nach oben. Getragen wird diese Erfolgsgeschichte zu einem guten Teil von technologischen Innovativen. Die Fortsetzung der digitalen Revolution durch immer neue Anwendungen der künstlichen Intelligenz war die Mega-Story dieses Jahres an den Aktienmärkten. Nur sieben Unternehmen aus diesem Sektor trugen fast die gesamte Börsenentwicklung. Und schließlich war die neuerliche Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten das beherrschende Thema unter den Marktteilnehmern. Nach vielen Diskussionen herrscht gegen Jahresende die Meinung vor, dass die neue US-Regierung zumindest wirtschaftlich wohl doch weniger Verwerfungen produzieren wird als zunächst befürchtet. Trotzdem schaut alles auf die ersten Erlasse des neuen Präsidenten im Januar.
Frankfurt, 27. Dezember 2024
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