Abschiedsgrüße der Zentralbanken
In geballter Form haben die wichtigen Notenbanken in der vorangegangenen Woche ihre Sitzungen abgehalten. Ihren Abschiedsgrüßen ist nach vielen Jahren der ultra-expansiven Geldpolitik ein Strategiewechsel zu entnehmen. Angeführt wird diese Kehrtwende von der amerikanischen und britischen Notenbank, ergänzt um die Schweizer, Skandinavier und nun auch die Europäische Zentralbank (EZB).
Alle haben ihren Abschied vom bisherigen Kurs klar formuliert. Die Bandbreite der Abschiedsgrüße ist freilich erheblich: Während die Bank of England eine erste Zinserhöhung vorgenommen hat, erhärtete die EZB immerhin ihre Absicht, das Pandemie-bedingte Anleiheankaufprogramm im kommenden März zu beenden. Die Notenbank wird ihren Expansionsgrad allgemein zurückführen, das ist nun glasklar. Die Grüße sind indes sowohl an den Zins- als auch an den Aktienmärkten recht verhalten aufgenommen worden. Sie wollen erst einmal verarbeitet werden.
Corona und die Konsumenten
Die Finanzmärkte werden in der neuen Woche sicherlich noch die neuen Perspektiven der Notenbanken nachhallen lassen. Mit Blick auf das anstehende Weihnachtsfest steht aus konjunktureller Sicht der Konsument im Fokus. So erhalten wir am Dienstag mit dem GfK-Konsumklima für Deutschland und am Mittwoch mit dem Verbrauchervertrauen für die USA Einblicke in das Seelenleben der privaten Haushalte im Dezember. Es ist davon auszugehen, dass sich sowohl hierzulande als auch jenseits des Atlantiks die Stimmung eingetrübt hat. Corona-Beschränkungen und kaufkraftzehrende Preissteigerungen dürften die Konsumlaune gedämpft haben.
Frankfurt, 17.12.2021
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