Abwartende Vorfreude
An den Aktienmärkten herrschte zuletzt abwartende Vorfreude auf die in Kürze startende Berichtssaison. Die Einkaufsmanagerindizes für Juni bestätigten das anhaltend günstige fundamentale Umfeld. Trotz ihres leichten Rückgangs – der unter anderem durch lokale Corona-Ausbrüche bedingt war – ist die Stimmung in den Unternehmen weiterhin prächtig.
Dass der konjunkturelle Neustart zwar kurzzeitig höhere Inflationsraten mit sich bringt, die Teuerung aber nicht ausufern wird, diese Einsicht setzte sich zuletzt insbesondere an den Anleihemärkten durch. Die Renditen für US-amerikanische und deutsche Anleihen gingen daher etwas zurück, obwohl in den USA mal wieder lauter darüber geredet wird, dass der Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik naht. Vom steigenden Ölpreis und dem Gezerre der OPEC+ um höhere Förderquoten ließen sich die Märkte wenig beirren.
Dreiklang aus Deutschland
In der kommenden Woche wird aus Deutschland der monatliche „Dreiklang“ von Auftragseingängen, Nettoproduktion und Außenhandelsdaten gemeldet. Auch die Mai-Daten werden geprägt sein von einem enormen Plus gegenüber dem Vorjahr. Sie werden aber auch Produktionsprobleme aufgrund der Lieferengpässe signalisieren. Am Mittwochabend lohnt sich die Lektüre des Protokolls der US-Notenbank-Sitzung von Mitte Juni, in der sicherlich über den Ausstiegspfad aus den Anleihekäufen gesprochen wurde. Bei den chinesischen Inflationsdaten dürfte sich im Juni nicht allzu viel getan haben, sie sollten im Wohlfühlbereich verharren. Die Aktienmärkte könnten im Vorfeld der Berichtssaison von Aufwärtsrevisionen der Gewinnprognosen der Analysten und positiven Vorankündigungen einiger Unternehmen profitieren.
Frankfurt, 2. Juli 2021
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