Aktienmärkte trotzen Inflationserwartungen
Es ist klar, dass in diesem Jahr die Inflationsraten weiter steigen werden. Nach dem coronabedingten Preisdämpfer im letzten Jahr gibt es nun aufgrund von Impferfolgen und Lockerungen preistreibende Sondereffekte. Wenn nun diese Preissteigerungen tatsächlich gemeldet werden und sogar stärker als erwartet ausfallen, dann steigen die Inflationserwartungen spürbar an.
Insoweit waren die US-Inflationsdaten am Mittwoch ein echter Hingucker: Die Preise sind im April gegenüber dem Vormonat um 4,2 Prozent überraschend stark angestiegen. Das macht es der US-Notenbank nicht leichter ihren expansiven Kurs fortzusetzen. Noch bleiben die Aktienmärkte recht gelassen. Die Berichtssaison ist sehr gut ausgefallen, und die Aussichten auf gute Unternehmensgewinne im weiteren Jahresverlauf stützen die Börsen.
Ruhigere Datenwoche zum Nachdenken
In den kommenden Tagen fehlt es an echten marktbewegenden frischen Indikatoren. Chinesische Konjunkturdaten werden am Montag für den April beeindruckende zweistellige Zuwächse gegenüber dem Vorjahresniveau bei Einzelhandelsumsätzen und Industrieproduktion zeigen. Das ist ebenso wenig eine Überraschung wie die Einkaufsmanagerindizes in Euroland am Freitag, die für die Industrie kaum von ihren extrem hohen Niveaus nachgeben dürften. So bleibt an den Aktienmärkten Zeit, über die Inflationsentwicklung nachzudenken und der Frage nachzugehen, wann die US-Notenbank Fed beginnen mag, aus ihrem Anleiheankaufprogramm auszusteigen. Hier wird am kommenden Mittwoch das Sitzungsprotokoll zum April-Zinsentscheid der Fed Einblicke liefern.
Frankfurt, 14. Mai 2021
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