Bilanzen und Co.
Bilanzanalyse, Investitionsrechnung, Kreditgeschäft, Rechnungswesen von Industrieunternehmen – während des theoretischen Studienparts an der Berufsakademie in Dresden haben wir so einige Inhalte vermittelt bekommen, die uns auch im praktischen Arbeitsalltag weiterhelfen sollten. So ganz verstanden, wann wir was von dem teils doch recht trockenen Stoff anwenden können, habe ich damals aber noch nicht.
Nach der Theoriephase des 4. Semesters stand der Einsatz im Bereich Firmenkunden an. Was da so grob passiert, konnte man ja schon ahnen – da werden eben keine Privatkunden betreut, sondern Unternehmer mit ihren Firmen. Soweit – so gut, aber was unterscheidet die Firmenkunden-Betreuer von den „klassischen“ Beratern in der Filiale, von denen auch ich selbst einen als Ansprechpartner habe?
Firmen bzw. deren Geschäftsführer, aber auch der Handwerker von nebenan haben teilweise einen ganz anderen Bedarf als Privatkunden. Alles Geld, was ausgegeben oder verdient wird, gehört der Firma und nicht dem Chef, der sie vertritt. Wenn zum Beispiel ein Kredit aufgenommen werden soll, um eine neue Lagerhalle zu bauen, dann gehört die Lagerhalle der Firma, die Schulden vom Kredit aber auch. Dann kommt es darauf an, inwiefern der Geschäftsführer haftet, falls z.B. die Firma die Kreditraten nicht mehr zahlen kann und insolvent geht. Da gibt es verschiedene Gesellschaftsformen, nach denen sich die Höhe und der Umfang der Haftung richtet. Von der GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) über die AG (Aktiengesellschaft), bis hin zur englischen Limited ist mir dabei alles begegnet.
Um im praktischen Alltag eines Firmenkundenberaters zu arbeiten, benötigt es also erst einmal eine ganze Menge an Hintergrundwissen. Vieles aus dem täglichen Arbeitsleben bekam ich erst einmal erklärt. Mir wurde gezeigt, wie man die wirtschaftlichen Unterlagen wie z.B. Bilanzen liest, auswertet und sich daraus schon ein erstes Bild machen kann. Aus den der Sparkasse vorliegenden Unterlagen habe ich dann nach Einweisung eine vereinfachte Auswertung zum weiteren Arbeiten erstellt, die auch im Rahmen einer Kreditentscheidung zugrunde gelegt werden kann.
Auch bei Beratungsgesprächen war ich schon mit dabei. Nach einer kurzen Einweisung in die Arbeit eines Vermögensberaters war ich direkt bei einem Gespräch dabei. Dort geht es immer darum, wie die Firmen ihre Gelder anlegen und für sich arbeiten lassen können. Bei einem anderen Gespräch mit einem Berater für Gewerbekunden (dazu zählen kleinere Firmen wie z.B. Handwerker) ging es um die Renovierung des Wohnhauses, von dem auch ein Teil für den Betrieb genutzt wird.
Der Bereich Firmenkunden ist ein sehr interessantes Arbeitsgebiet, weil er so anders ist als die „normale“ Filiale, aber eben auch, weil es doch so viele Gemeinsamkeiten gibt. Die exzellente Beratung, die jeder Kunde bekommt, gibt es auch bei den Firmenkunden, nur eben etwas anders – und sie bedarf wesentlich mehr an (intensiver) Vor- und Nachbereitung.
Die mir vor dem Einsatz im Firmenkundenbereich doch recht kompliziert erschienenen Themen aus der Theorie habe ich zu großen Teilen wirklich besser verstanden und anwenden können. Das ist die positive Verzahnung aus Theorie und Praxis bei einem BA-Studium.
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