Geduldiges Abwarten
An den Kapitalmärkten herrscht geduldiges Abwarten der Impfprogramme vor. Während in Schwellenländern wie Indien die Pandemie einen schlimmen Höhepunkt erreichte, machen die Impfkampagnen in Europa stetige Fortschritte. Die USA sind sogar noch weiter und können nun sogar an den Export von Impfstoffen denken.
Die ökonomischen Daten dieser Woche wie etwa das ifo Geschäftsklima bestätigten, dass die Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf mächtig auf Touren kommen sollte. Teilweise ist das schon der Fall: Rekord-Auftragseingänge sowie Lieferengpässe bei zahlreichen Produktionsvorgängen zeigen, dass außerhalb der Dienstleistungsbranchen schon kräftig aufgeholt wird. Eine wichtige Stütze der Aktienmärkte ist weiterhin die Wirtschaftspolitik. Die US-Notenbank bekräftigte bei ihrer jüngsten Sitzung ihren expansiven Kurs und die Regierung Biden kündigte weitere konjunkturfördernde Maßnahmen an. Vor diesem Hintergrund verharrten die Aktienkurse in Europa und in den USA auf ihren hohen Niveaus.
Arbeitsmarkt im Mittelpunkt
Die wichtigsten Wirtschaftsinformationen in der bevorstehenden Woche kommen aus den USA. Der monatliche Arbeitsmarktbericht informiert darüber, wie viele neue Jobs im Zuge der Wirtschaftserholung im April entstanden sind. Nachdem vor einem Jahr Corona-bedingt in kurzer Zeit über zwanzig Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen waren, hat die US-Wirtschaft mittlerweile weit mehr als die Hälfte dieses Verlusts wieder wettgemacht. Eine zu starke Aufwärtsdynamik könnte aber für die Aktienmärkte auch zum Bumerang werden. Denn wenn es am Arbeitsmarkt wieder enger wird, rückt die Fed einer geldpolitischen Straffung näher.
Frankfurt, 30. April 2021
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