Gemeinschaft leben
Im Rahmen unserer Firmenkundenkampagne „Heimat gemeinsam gestalten“ waren Grit Fugmann und Steffen Froneberg zu Gast bei Michael Hellerling, Stiftung Herrnhuter Diakonie. Sie sprachen über die Geschichte, die gemeinsame Zusammenarbeit und die Zukunft. Michael Hellerling stand den Fragen gerne Rede und Antwort.
Was macht die Stiftung Herrnhuter Diakonie und Ihre Geschichte aus?
Die Stiftung Herrnhuter Diakonie ist eigentlich noch gar nicht so alt. Sie wurde im Oktober 1998 von der Evangelischen Brüder-Unität in Herrnhut gegründet, um die diakonischen Aufgaben dieser Kirche zu übernehmen. Mittlerweile sind wir gewachsen und an fünf Standorten in Sachsen und Sachsen-Anhalt in den Bereichen Altenhilfe, Bildung für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung, Betreuung von Erwachsenen mit geistiger Behinderung, aber auch mit zwei Kitas und zwei stationären Hospizen und einem ambulanten Hospizdienst unterwegs. Wir sind mit insgesamt fast 550 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber, wir bieten vielen Menschen mit und ohne Handicap ein Zuhause, Zugang zu Bildung bis hin zur Begleitung und Unterstützung in der letzten Lebensphase. Für den Mittelstand in der Region sind wir ein verlässlicher Partner, sei es im Bereich Handwerk oder auch beim Bäcker vor Ort. Alleine in Herrnhut werden täglich bis zu 750 Essenportionen frisch gekocht. Wir möchten, dass sich Menschen bei uns wohl fühlen und es ihnen gut geht, sei es als Bewohner:in, als Besucher:in oder auch als Mitarbeitende:r.
Welche Rolle spielt für Sie die Zusammenarbeit mit der Sparkasse?
Die Sparkasse Oberlausitz-Oberschlesien begleitet uns seit Beginn der Stiftung in allen Fragen des Finanzgeschäftes. Wir schätzen die Verlässlichkeit, die Kompetenz und die sehr partnerschaftliche Zusammenarbeit auf vielen Gebieten, und das von Anfang an. Die Diakonie als ein Unternehmen der Sozialwirtschaft, das keine Gewinne anhäuft, benötigt diese Sicherheit und das Wissen um Unterstützung, auch wenn es vielleicht mal schwierig wird. Wir können darauf vertrauen, dass auch dann der Regenschirm nicht zugeklappt wird, wenn es mal regnet und das beruhigt sehr. Nicht zuletzt liegt das auch an den handelnden Personen in der Sparkasse. Ob Vorstand, Berater und Beraterinnen, bis hin zur Geschäftsstelle hier in Herrnhut. Dieses sehr entspannte Zusammenarbeiten auf Augenhöhe ist einfach fabelhaft und das schätzen wir sehr.
Welche Themen werden Sie in Zukunft begleiten?
Die verschiedenen Krisen in den letzten Jahren, ob Corona-Pandemie, Inflation, Krieg in der Ukraine, Pflegenotstand etc, schlagen auch bei uns direkt auf. Warum betrifft uns zum Beispiel die Ukraine unmittelbar? Kinder in unserer Schule und in den Wohngruppen und alte Menschen hatten in den ersten Wochen im Februar 2022 große Sorgen und Ängste. Hier waren die Mitarbeitenden besonders gefordert, in Gesprächen diese Ängste wahrzunehmen und zu minimieren. Das ist aber in keinem Pflegekatalog vorgesehen. Es wird in der Zukunft eine sehr große Herausforderung bleiben, steigende Personalkosten, gesetzliche Regulierungen, knappe Sozialkassen und die verständlichen Ansprüche unserer Bewohnerinnen und Bewohner und deren Angehörige unter einen Hut zu bringen. Bei uns steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt, das lässt sich nicht mit Hilfe von KI umsetzen. Pflege und die Betreuung von Menschen mit einer Behinderung braucht wiederum Mitarbeitende, die trotz oftmals harter, auch körperlicher Arbeit, das Lachen nicht vergessen und die Empathie für das Gegenüber haben. Für ein gutes Angebot unserer diakonischen Aufgaben müssen wir zudem laufend investieren, sei es in Gebäude oder in Hilfsmittel für die Pflege und bei der Bildung.
Nicht zuletzt das Thema Nachhaltigkeit bei Fragen der Ökologie und der Ökonomie wird uns in den nächsten Jahren stark beschäftigen. Wir stehen für das Leben und eine lebenswerte Schöpfung, das ist neben dem Kostenaspekt ein wichtiger Antrieb für unsere Investitionsplanungen. Und für all das brauchen wir einen guten Finanzierungspartner.
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