29. Januar 2024

Gute Börsenwoche trotz trüber Stimmung

Aus deutscher Sicht setzte sich die Diskrepanz zwischen den Wirtschaftsdaten und der Börsenentwicklung in der vergangenen Woche fort.

Die deutsche Konjunktur bietet weiterhin ein düsteres Bild, wie der ifo-Geschäftsklimaindex für den Januar bestätigte. Die Industrie verharrt in der Rezession, die Gesamtwirtschaft stagniert.

Auch die Konsumentenstimmung ging nochmals zurück. Mit Besserungen ist in diesem Jahr nur ganz allmählich zu rechnen, wenn höhere Einkommen wieder zu etwas mehr Konsumnachfrage führen und sinkende Zinsen die Investitionen ankurbeln. Der deutsche Leitindex DAX ließ sich jedoch von diesen Zahlen nicht beirren. Er legte um knapp zwei Prozent zu und befindet sich damit wieder in Reichweite seines bisherigen Allzeithochs. Die Lösung dieses Rätsels liegt einmal mehr in der dynamischen Entwicklung der Weltwirtschaft. Aus den USA wurde für das letzte Quartal 2023 ein Wachstum von über drei Prozent gemeldet. Das deutet auf eine stärkere Konjunkturentwicklung hin als bisher angenommen. Angesichts dieser guten Wirtschaftslage und einer weiter fallenden Inflation in den USA ist es erstaunlich, dass der amtierende Präsident in den bisherigen Wahlumfragen hinten liegt.

Unterstützung für die Märkte gab es aber auch von der Geldpolitik. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Lagarde weichte den bisherigen Widerstand der Notenbanker gegen frühe Zinssenkungen ein wenig auf. Inflation und Lohnentwicklung in Europa würden sich entspannen. Wenn die nächsten Inflationszahlen nicht deutlich enttäuschen, ist eine erste Zinslockerung im Juni wahrscheinlich. Auch die Ergebnisse der börsennotierten Unternehmen für das vierte Quartal entwickeln sich ordentlich, so dass die Aussichten für die Aktienmärkte für die kommenden Wochen weiterhin positiv sind.

Frankfurt, 26. Januar 2024

29. Januar 2024

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