Inflation! Inflation?
Immer wieder die Inflation. Die neuesten Daten über die Entwicklung der Teuerung für den August standen an. Die Preisentwicklung in Deutschland beruhigte sich nur leicht, sie liegt nun bei 6,1 Prozent.
Nach dem stetigen Rückgang der Energiepreise im laufenden Jahr ist nun in diesem Segment sogar wieder ein Anstieg der Inflation zu verzeichnen. Trotzdem gibt es auch positive Nachrichten. Erzeuger- und Importpreise gehen zurück, und auch die Preisentwicklung im Dienstleistungssektor beruhigt sich wieder. Dies dürfte sich insbesondere in den kommenden Monaten positiv auf die Verbraucherpreise auswirken. Langsam ist Licht am Ende des Inflationstunnels zu erkennen. An den Aktienmärkten stieg damit die Hoffnung, dass der DAX aus seinem Kurs-Sommerloch herauskommt. Vorübergehend schnupperte er schon wieder über die 16.000-Punkte-Marke.
Die große Frage ist, wie die Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Zinspolitik fortsetzten wird. Im September steht die nächste Zins-Entscheidung an. Das geldpolitische Arbeitstreffen der weltweit führenden Notenbanken im US-amerikanischen Ort Jackson Hole lieferte dazu kaum Auskunft. Die Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, äußerte die Sorge eines Anstiegs der Inflation im Rohstoffpreissektor, die erhöhte Infrastrukturinvestition in der Zukunft hervorgerufen würden. Der amerikanische Notenbankchef Jerome Powell positionierte sich bei der Inflation nochmal klar zur Zwei-Prozent-Zielmarke der US-Notenbank. Die klare Botschaft war: Zinserhöhungen, wenn nötig. Dabei werde man aber vorsichtig vorgehen. Hierzulande stellen die sinkenden Inflationsraten im Euroraum die EZB ebenfalls vor schwierige Entscheidungen. Fraglich ist, ob sie unter diesen Umständen die Zinsen erhöhen wird, insbesondere aufgrund schwächelnder Konjunkturdaten aus den Euroländern.
Frankfurt, 1. September 2023
Ihr Kommentar