27. August 2020

Licht und Schatten im Sachsen-Tourismus

©OSV

Sachsens touristische Ziele sind nach dem Lockdown beliebt. Dennoch beklagen Tourismusbetriebe hohe Umsatzeinbußen in den Monaten März bis Mai.

Der weitere Verlauf des Infektionsgeschehens bleibt ein Unsicherheitsfaktor im Sachsen-Tourismus. Das geht aus dem Sparkassen-Tourismusbarometer 2020 des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) hervor, dessen landesspezifische Ergebnisse der OSV am Mittwoch in der Saigerhütte in Olbernhau-Grünthal vorstellte.

Vor Corona: Sachsen-Tourismus auf gutem Kurs

Sachsen hatte vor Corona eine starke Wettbewerbsposition im Tourismusmarkt. Mit 20,8 Millionen Übernachtungen in gewerblichen Betrieben und auf Campingplätzen erzielte der Freistaat 2019 ein Plus von 3,3 Prozent im Vergleich zu 2018. Auch die sächsischen Reisegebiete verzeichneten 2019 überwiegend Nachfragewachstum.

Die positive Tourismusentwicklung schlug sich auch auf die ökonomische Lage der sächsischen Betriebe nieder. So stieg die Umsatzrendite im Gastgewerbe von 4,3 Prozent (2008) auf 5,2 Prozent (2018) und die Eigenkapitalquote im Gastgewerbe legte von 8,6 Prozent (2013) auf 18,3 Prozent (2018) zu. Die Betriebe schafften sich damit einen größeren finanziellen Spielraum, tilgten ihre Schulden früher und hatten Möglichkeiten zu investieren.

Mit und ohne Corona: Qualität wichtig wie eh und je

Die Gäste sind überzeugt von der Qualität der sächsischen Übernachtungsquartiere. Die überdurchschnittlich guten Gästebewertungen belegen mit 86,1 Punkten beim Trust Score 2020 die hohe Zufriedenheit der Gäste. Sachsen verbesserte sich hier nochmals um 0,9 Punkte gegenüber 2019 und ist damit nicht nur Spitzenreiter in Ostdeutschland, sondern übertrifft sogar den deutschlandweiten Wert von 85,8 Punkten.

Der Trust Score fasst Gästebewertungen auf rund 250 Onlineplattformen für Unterkunftsbetriebe zu einem Gesamtwert der Gästezufriedenheit zusammen, maximal 100 Punkte können erreicht werden.

Corona-Krise verändert Nachfrage und Angebot strukturell

Die Corona-Pandemie ist eine Zäsur im Sachsen-Tourismus. Sachsen hatte von Januar bis Mai 2020 Nachfragerückgänge von 44,5 Prozent bei den Übernachtungen und 50,9 Prozent bei den Ankünften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verkraften. Die stärksten Rückgänge bei den Übernachtungen traten im März (-48,2 Prozent), im April (-85,2 Prozent) und im Mai (-68,4 Prozent) auf. Bundesweit war das Minus bei den Übernachtungen mit 48,7 Prozent im Zeitraum Januar bis Mai 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch ausgeprägter.

Unterschiedlich hoch waren die Nachfrageeinbrüche in den sächsischen Reisegebieten in den ersten fünf Monaten 2020. Die stärksten Einbußen mussten Dresden (-52,7 Prozent) und Leipzig (-50,4 Prozent) verkraften, gefolgt von der Sächsischen Schweiz (-49,1 Prozent), Chemnitz (-44,6 Prozent), Oberlausitz-Niederschlesien (-42,4 Prozent) und Vogtland (-41,1 Prozent), Sächsisches Elbland (-39,5 Prozent), Erzgebirge (-38,2 Prozent) und Sächsisches Burgen- und Heideland (-31,3 Prozent).

Auch die Freizeitwirtschaft erholt sich nur langsam. Die Zahl der Besucher in sächsischen Kultur- und Freizeiteinrichtungen verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 ein Minus von 44,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Betrug das Minus im Mai noch 59,1 Prozent, sank es im Juni auf 36,7 Prozent.

In der ostdeutschen Freizeitwirtschaft gibt es Anfang August noch 19 Prozent Kurzarbeit und 64 Prozent der Betriebe verschieben geplante Investitionen.

Schulterschluss für starken Tourismus

Das Tourismusbarometer ruft Touristiker, Landräte, Bürgermeister und Kämmerer zum Schulterschluss bei Haushaltsplanungen und Entwicklungsstrategien für Orte und Destinationen auf. Denn nur ein starker Tourismus bringt die gewünschten wirtschaftlichen Effekte für Landkreise, Städte und Gemeinden und die Impulse für den ländlichen Raum zurück.


Der Tourismuspreis Marketing Award „Leuchttürme der Tourismuswirtschaft“ ging nach Sachsen

Bereits im März wurde der Preis durch Frank Hensel, Vorstandsmitglied der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien an die Preisträger übergeben.

In Olbernhau-Grünthal erfolgte nun die offizielle Übergabe und Ehrung. Friedbert & Simone Scholz von der Kaffeerösterei mit Museumshof in Ebersbach bedankten sich nochmals herzlich.

Für alle Gäste und Interessierte: Ein Besuch in der Kaffeerösterei mit Museumshof lohnt sich auf jeden Fall. Klicken Sie gerne in unseren Blogbeitrag: Preisübergabe & Blick in die Kaffeerösterei.

Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger!

Weitere Informationen zum Tourismusbarometer im Internet unter: www.tourismusbarometer.de

27. August 2020

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