Markterholung trotz schlechter Nachrichten
An den weltweiten Aktienmärkten hielten auch in der zurückliegenden Woche die hohen Schwankungen an. Die Begleitmusik bildete ein Potpourri aus schlechten Wirtschaftsnachrichten.
So waren die aus den USA gemeldeten Inflationsdaten von 5,3 Prozent noch schlechter als ohnehin erwartet, die Energiepreise stiegen weiter an, und die Meldungen über immer neue Lieferprobleme in weiten Teilen der Welt wollten nicht abreißen. Umso erstaunlicher war es, dass in der zweiten Wochenhälfte eine starke Markterholung einsetzte, die den DAX wieder deutlich über die Marke von 15.000 Punkte hievte. Dahinter steckten sowohl gute Quartalsberichte der Unternehmen als auch Erwartungen, dass der Höhepunkt von Lieferengpässen und Inflationssorgen bald erreicht, wenn nicht sogar schon überschritten sein könnte. Während in einem oder zwei Jahren wohl das Thema der Lieferschwierigkeiten kaum mehr relevant sein dürfte, stellt die Inflation jedoch ein Risiko dar, das die Märkte noch länger begleiten könnte.
Konjunktureintrübung
Den Finanzmärkten steht eine Woche gefüllt mit Konjunkturmeldungen ins Haus. Den Beginn macht am Montag die chinesische Wachstumszahl für das dritte Quartal. Noch werden wahrscheinlich die Spuren der Immobilienkrise nicht in vollem Umfang beim Bruttoinlandsprodukt durchschlagen. Eine Wachstumsverlangsamung in China gilt aber als ausgemacht und damit auch ein Abbremsen der Weltwirtschaft. In Europa werden die Einkaufsmanagerindizes für den Monat Oktober gemeldet. Sie werden vermutlich ganz unter dem negativen Eindruck der gegenwärtigen Flaschenhals-Probleme der weltweiten Produktionsketten stehen.
Frankfurt, 15.10.2021
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