Noch keine Entwarnung
Vordergründig kam in dieser Woche Schwung auf am Aktienmarkt, nachdem der Dax gleich zu Wochenbeginn mehr als fünf Prozent zulegte.
Leider gab es keine wirklich neuen Themen, die eine nachhaltige Aufwärtsbewegung unterstützen würden. Wie so oft waren es angesichts düsterer Konjunkturperspektiven Hoffnungen auf ein Ende von Zinssteigerungen, die den Aktienmarkt trieben. Das reicht natürlich für eine Trendumkehr nicht aus, zumal diese Hoffnungen auf wackeligen Beinen stehen, solange die Inflationsentwicklung sich nicht klar beruhigt. Danach sieht es aber zumindest bis zum Jahresende noch nicht aus, wenngleich es erste Anzeichen dafür gibt, dass das Inflationsfeuer weniger Nahrung erhält. Die viel zitierten Lieferkettenprobleme in der Weltwirtschaft gehen kontinuierlich zurück. Die Transportkosten sind bereits wieder deutlich gefallen. Das Gleiche gilt auch für den Rohölpreis sowie für andere Rohstoffpreise.
All das hat zur Folge, dass der Preisdruck auf den Vorstufen der Verbraucherpreise nachlässt. Selbst die Erdgaspreise hatten zuletzt im Primärhandel nachgegeben. Allerdings stehen die Versorgungsunsicherheiten in den kommenden Monaten weiterhin vor einer nachhaltigen Beruhigung des Preisgeschehens. Die ersten Verbrauchsdaten der privaten Haushalte in der gerade begonnenen Heizsaison weisen noch keine Einsparungen aus. Das Verbrauchsverhalten lässt sich jedoch erst in einigen Wochen zuverlässig beurteilen, und selbst dann kommt es immer noch auf die Wetterlage an, wie hoch der Gas- und Strom-Verbrauch ausfallen wird. So wird es noch eine Weile dauern, bis auch an den Aktienmärkten Entwarnung gegeben werden kann, und bis dahin werden auch größere Kursschwankungen weiter an der Tagesordnung bleiben.
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