Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023
Das größte Kreditinstitut im Landkreis Görlitz baute seine starke Position – trotz politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen – weiter aus.
Die Abkehr der europäischen Zentralbank unter Präsidentin Lagarde von der „Politik der wundersamen Geldvermehrung“, führte zu ersten Erfolgen bei der Inflationsbekämpfung. Dadurch konnte die Sparkasse ihren Anlegern erstmalig wieder nennenswerte Zinssätze für ihr Erspartes zahlen. Gleichzeitig führte die neue Zinssituation zu höheren Erträgen aus Krediten und Wertpapieranlagen der Sparkasse und damit zu einem deutlichen Anstieg des Ergebnisses der Sparkasse. „Ausruhen können wir uns auf unserem Erfolg nicht, denn die Entwicklungen durch die immer noch nicht besiegte Inflation, die aufkommende Rezession und die steigenden bürokratischen Auflagen werden die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien auch in diesem Jahr vor viele neue Herausforderungen stellen“, blickt Michael Bräuer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse voraus. „Gleichzeitig ist unsere Sparkasse in schwierigen Zeiten ein Stabilitätsanker für unsere Region.“
Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2023 belegt, dass sich die Sparkasse erneut als ein verlässlicher Partner für die rund 189.000 Privat-, 12.000 gewerblichen sowie 26.000 polnische und tschechische Kunden erwiesen hat.
Das Geschäftsjahr 2023
Die Bilanzsumme bewegt sich mit 4,5 Mrd. Euro über dem Vorjahresniveau. Im Ergebnis des großen Vertrauens der Kunden in ihre Sparkasse konnte mit einem Jahresüberschuss von 5,1 Mio. Euro das beste Ergebnis in der Geschichte der Sparkasse erzielt werden.
Kreditvolumen auf neuem Höchststand
Der Kreditbestand der Sparkasse legte insgesamt zu und erreichte mit rund 1.366 Mio. Euro einen neuen Höchststand. Wie überall in Deutschland zu beobachten, verzeichnet auch die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien in ihrem Geschäftsgebiet eine Kreditnachfrage. Das Kreditvolumen konnte um 2,9 Prozent gesteigert werden.
Immobilientrend
Der Immobilienmarkt änderte sich im Jahr 2023 spürbar. So ging der Trend hin zur Sanierung von Bestandsimmobilien statt zu Neubauten. Hier kam es zu einem Einbruch. Hintergründe waren die gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie die höheren Kreditzinsen. Trotz insgesamt rückläufiger Nachfrage nach Baufinanzierungen, wuchs der Bestand an Wohnungsbaukrediten um 26 Mio. Euro. Die Berater der Sparkasse legen Wert auf vorausschauendes Sparen, wie zum Beispiel das Bausparen, damit ein gutes Fundament für den späteren Immobilienwunsch aufgebaut werden kann.
Wieder mehr Anlagemöglichkeiten
Das Zinsniveau eröffnete 2023 wieder mehr Möglichkeiten für längerfristige Geldanlagen. Großer Beliebtheit dank attraktiver Verzinsung erfreuten sich neben dem Sparkassenkapitalbrief auch Termingelder.
Zudem zeigte das Wertpapiergeschäft mit einer Steigerung des Kunden-Wertpapierbestands um 29 Prozent auf insgesamt 704 Mio. Euro eine starke Entwicklung.
Kontaktloses Bezahlen gesteigert
Der Digitalisierungstrend setzte sich fort. Rund 88 Prozent der Girocard-Zahlungen wurden im letzten Jahr kontaktlos getätigt – egal ob mit physischer Karte oder per Smartphone. Bereits 63 Prozent der Kunden nutzten die Vorteile des Onlinebankings.
Um Fahrgästen die Fahrt mit dem Zug zu vereinfachen und die Buchung der Tickets direkt an Bord zu ermöglichen, rüstete die Sparkasse in Kooperation mit der TeleCash GmbH die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH mit neuen mobilen Kartenterminals aus.
Umfangreiches Beratungsangebot
Das Firmenkundenportal der Sparkasse bietet Firmen- und Gewerbekunden neben dem klassischen Zahlungsverkehr im Online-Banking einen vollwertigen digitalen Servicekanal.
Trotz Digitalisierung setzt die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien weiterhin auf ihre Kernkompetenz, die persönliche Beratung. 212 Vertriebsmitarbeiter stehen ihrer Kundschaft in sechs Beratungscentern und 21 weiteren Filialen als Ansprechpartner in allen Finanzfragen zur Verfügung.
Modernes Arbeiten in Görlitz
Künftig werden die Verwaltungsbereiche der Sparkasse am Standort Görlitz zentralisiert. „Die Zusammenlegung der Verwaltungsstandorte bringt viele Vorteile mit sich. Wir profitieren von besser vernetzten Unternehmensbereichen, effizienteren Arbeitsprozessen, der Steigerung der Arbeitsplatzattraktivität und nicht zuletzt von der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls“, fasst Grit Fugmann diesen Schritt zusammen. In die Planungen für dieses Großprojekt wurden die Mitarbeiter von Anfang an einbezogen.
Nachhaltige Zukunft
Bei sämtlichen Umbaumaßnahmen berücksichtigt die Sparkasse Nachhaltigkeitsaspekte sowie die Möglichkeit zur erneuerbaren und umweltfreundlichen Energiegewinnung und -nutzung. Zudem setzt die Sparkasse auf eine effiziente Nutzung der Flächen. Durch die Konzentration der Standorte wird der CO2-Fußabdruck der Sparkasse, der erstmals für den eigenen Geschäftsbetrieb ermittelt wurde, deutlich verkleinert. Es werden sich zusätzlich erhebliche Einspareffekte bei den laufenden Energie- und Betriebskosten ergeben, unter anderem durch den Einsatz moderner Haustechnik.
Die Sparkasse setzte sich im vergangenen Geschäftsjahr weiter mit Maßnahmen zu einem nachhaltigeren und klimafreundlicheren Wirtschaften auseinander. Fünf Filialen sind inzwischen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, der Bezug von Ökostrom wurde ausgeweitet. Zum Fuhrpark zählen vollelektrische und Hybrid-Fahrzeuge. Zusätzlich bietet die Sparkasse ihren Mitarbeitern das Job-Rad-Leasing an und dort, wo es möglich ist, das Arbeiten im „Mobile Office“, welches zur Reduktion des Pendlerverkehrs beiträgt. Das Deutschlandticket für den ÖPNV können die Beschäftigten vergünstigt abonnieren.
Die Sparkasse beteiligte sich gemeinsam mit der PS-Lotteriegesellschaft am Wiederaufforstungsprojekt „Oberlausitzer Zukunftswald“ in den Königshainer Bergen, bei dem 1.500 Bäume gepflanzt wurden.
Die Sparkasse ist nach wie vor einer der größten Arbeitgeber der Region. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 24 neue Arbeitsverträge unterzeichnet sowie sechs neue Auszubildende und Studenten begrüßt. Allerdings sank die Zahl der Beschäftigten wiederum und wird sich in den nächsten Jahren durch vermehrte Eintritte in den Ruhestand weiter reduzieren.
Für alle Menschen in der Dreiländerregion im Herzen von Europa
Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien förderte 376 Vereine, Institutionen, Initiativen und Projekte im Dreiländereck mit 1,66 Mio. Euro. Die Stiftung der Sparkasse unterstützte weitere 37 Projekte mit 195.500 Euro und wurde von der Sparkasse mit einer Zustiftung von 1 Mio. Euro unterstützt. Über die Crowdfunding-Plattform „99 Funken“ konnten sechs Projekte erfolgreich begleitet werden, Tendenz steigend. Damit profitierte auch die Region von dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2023 der Sparkasse.
Ausblick
Die Sparkasse ist solide aufgestellt und bestens gewappnet für die Herausforderungen der Zukunft. Die Digitalisierung wird ein Fokusthema bleiben und dazu beitragen, dass unsere Kunden auch zukünftig alle benötigten Finanzdienstleistungen erhalten.
Das Vorstandsteam ist sich einig: „Wir wissen, dass uns auch 2024 zahlreiche Unwägbarkeiten erwarten. Die Entwicklung des Zinsniveaus und der Wirtschaft, neue bürokratische Anforderungen, der Krieg in der Ukraine sowie die Wahlen in den USA, zum Europäischen Parlament, des Sächsischen Landtages und auf kommunaler Ebene werden uns beschäftigen und beeinflussen. Wir wissen aber auch, dass wir mit unserer sicherheitsbewussten Geschäftsstrategie und unserer soliden Basis zuversichtlich in das neue Jahr starten können.“
Zahlenspiegel der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien
2023 (vorläufig) |
2022
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Veränderung in % |
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Bilanzsumme | 4.493 | 4.422 | + 1,6 |
Jahresüberschuss | 5,1 | 3,0 | + 70,0 |
Kundeneinlagen | 3.869 | 3.826 | + 1,1 |
Kundenwertpapiere | 704 | 546 | +28,9 |
Kreditneugeschäft | 214,8 | 353,7 | – 39,3 |
Kreditbestand | 1.366 | 1.328 | +2,9 |
Beschäftigte inkl. Auszubildende | 434 | 438 | – 0,9 |
Angaben (außer Beschäftigte, Filialen und Geldautomaten) in Mio. Euro | |||
Filialen | 27+1 Fahrbare Filiale | 31+1 Fahrbare Filiale | |
Geldautomaten | 49 | 47 |
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