Sparkassen-Chef rechnet mit Nullzins-Draghi ab
Nachdem der Bundesverband deutscher Banken am Mittwoch bereits Sorge über die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) geäußert hat, macht nun auch der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Helmut Schleweis, seiner Wut Luft und wendet sich mit einem „gepfefferten Brief“ an den Präsidenten der EZB, Mario Draghi.
Diese Stellungnahme spricht mir aus der Seele und bringt genau zum Ausdruck was derzeit in der europäischen Finanzpolitik falsch läuft.
Michael Bräuer,
Vorstandsvorsitzender Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien
16. August 2019
Ein Kommentar
In meinen Augen ist der Euro gescheitert. Die EZB versucht seit 10 Jahren zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Das Pulver ist verschossen und die Akteure stehen mit dem Rücken an der Wand. Die zur Einführung des Euro als verbindlich vereinbarten Regeln wurden allesamt nach und nach gebrochen uns nun stehen wir vor einem immer größeren Scherbenhaufen. Insbesondere regional tätige Sparkassen und Genossenschaftsbanken leiden massiv unter der Niedrigzinspolitik und den Strafzinsen. Das klassische Angebot dieser Banken muss aus der Not heraus immer mehr eingeschränkt werden, zu Lasten ihrer Kunden. Grund sind die immer kleineren Margen im Kreditgeschäft sowie massive Einbrüche der Erträge aus Eigenanlagen. Sparer, Versicherungen und Pensionskassen erhalten ebenfalls schon seit Jahren keine Zinsen mehr. Es ist an der Zeit, gelbe Westen anzuziehen und gegen diese Form der Enteignung zu protestieren.
Andreas Hesse Haina Ahornweg 8
Leiter einer Sparkassenfiliale
Ihr Kommentar