Stabile Aktienmärkte
In der zurückliegenden Börsenwoche machten verschiedene Stimmen aus der Europäischen Zentralbank deutlich, dass die Geldpolitik trotz der anhaltenden Inflationsdiskussion keine Eile verspürt zu bremsen. Daraufhin gingen die Anleiherenditen wieder leicht zurück. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren damit immer noch deutlich im negativen Bereich.
Für die Finanzmärkte ist es wichtig, dass eine Normalisierung des Zinsniveaus sehr langsam und graduell stattfindet. Bislang ist dies den Notenbanken sehr gut gelungen. Da gleichzeitig die Wirtschaft im Zuge des Aufholprozesses nach Corona immer mehr Aufträge erhält, zeigten sich die Aktienmärkte sehr stabil. Eine Gefahr für die Aktien liegt allerdings darin, dass die Inflationsraten in den kommenden Monaten zu stark ansteigen, denn es mehren sich allerorten die Anzeichen von Knappheit und Überauslastung in den Unternehmen.
Inflationsdaten im Zentrum
Wichtige Konjunkturdaten stehen in der kommenden Woche an. Beim Europäischen Statistikamt in Luxemburg wird die Inflationsrate für den Monat Mai gemeldet. Diese ist im Vorfeld mit besonderer Unsicherheit behaftet. Vor allem in den Bereichen Tourismus und Verkehr mussten viele Preise bis zuletzt mangels zuverlässiger Daten geschätzt werden. Die Lockerung der Kontaktbeschränkungen und die wieder zunehmende Verfügbarkeit von Preisdaten könnte zu abrupten Sprüngen einzelner Teuerungsraten führen. In den USA kommen am Freitag die neuesten Informationen zum Arbeitsmarkt: Ein zu starker Beschäftigungsaufbau könnte die Sorge vor einer Überhitzung der Wirtschaft schüren.
Frankfurt, 28. Mai 2021
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