Börsen folgen den Notenbanken
Weltweit wurden mittlerweile mehr als zwei Milliarden Impfungen durchgeführt. Damit bestätigen sich zusehends die Erwartungen der Finanzmärkte und Unternehmen, dass die Rückkehr aus dem Lockdown hin zur Normalität gelingen kann. Die Konjunkturperspektiven verbessern sich.
Die Einkaufsmanagerindizes in den USA sind für Mai abermals angestiegen. Auch die Preise legen weiter zu: Die Inflationsrate im Euroraum hat im Mai die Marke von zwei Prozent erreicht. Hauptverursacher des Preisanstiegs sind die Energiegüter, bei denen vor allem Basiseffekte die Rate im Jahresvergleich auf 13,1 Prozent nach oben schnellen ließen. Wichtig hierbei ist, dass die Finanzmarktteilnehmer weiterhin dem Narrativ der Notenbanken folgen, nach dem die Inflationsbewegung dieses Jahres nur vorrübergehender Natur ist. Entsprechend gering fielen in der zurückliegenden Woche die Bewegungen an den Aktien- und Rentenmärkten aus.
Lockerungen treiben Preise nach oben
In der kommenden Woche wird den Konjunkturdaten von den Finanzmarktteilnehmern wohl wenig Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zu sehr richten sich am Donnerstag die Blicke auf die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Und am Freitag richtet sich der Blick über den Atlantik, denn dann werden die US-Inflationsraten für Mai bekannt gegeben. Für die amerikanische Notenbank Fed wird es im Vorfeld ihrer Sitzung am 16. Juni ungemütlicher, weil mit einer Inflationsrate von klar über vier Prozent zu rechnen ist. Die Nachfrage nach Waren nahm aufgrund von Lockerungen stark zu, während die Unternehmen mit der Produktion nicht hinterherkamen. Die Rückwirkung der Inflationsdaten auf die Geldpolitik wird an den Börsen sehr aufmerksam verfolgt.
Frankfurt, 4. Juni 2021
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