Virusangriff 2.X
An den Aktienmärkten ging es in der abgelaufenen Woche südwärts. War bislang das Corona-Geschehen der vierten Welle hauptsächlich auf Europa und hier nochmal ganz besonders auf Deutschland, die Niederlande und Österreich konzentriert, so sorgen Meldungen über eine neue hochansteckende Virusvariante aus Südafrika zum Wochenschluss für eine breite Besorgnis.
Erste Länder setzten ihre Flugverbindungen nach Südafrika aus. Die Ungewissheit über die Wirksamkeit der bestehenden Impfstoffe bei der neuen Variante ließ die Risikosensoren an den Finanzmärkten anspringen. Für die Anleihemärkte bedeutete dies eher eine Entlastung. Erneute Konjunktureintrübungen durch die Gesundheitskrise würden die Pläne der Notenbanken, ihre Geldpolitik langsam zu straffen, über den Haufen werfen.
Im Fokus: Inflation und Löhne
Auch die kommende Woche wird im Bann der neuen Virusvariante stehen. Käme es wieder zu weltweiten flächendeckenden Lockdowns, so wären zumindest vorübergehend deutliche Korrekturen an den weltweiten Aktienmärkten die Folge. Auch die Datenveröffentlichungen der nächsten Woche haben es in sich, denn mit der europäischen Inflationsrate für November wird wahrscheinlich ein weiterer Negativ-Rekord gemeldet werden. Die Inflation dürfte im November im Euroraum nochmals stark steigen und zwar auf 4,6 Prozent. In den USA folgt am Freitag der Arbeitsmarktbericht, bei dem mehr und mehr die anziehende Lohnentwicklung im Zentrum des Interesses steht.
Frankfurt, 26. November 2021
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