Wie gewonnen, so zerronnen
In der wöchentlichen Kolumne berichtet Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, über seine Sicht zur aktuellen Lage.
Wie gewonnen, so zerronnen
Die Aktienwoche begann mit einem Paukenschlag. Mit 13.640 Punkten erreichte der DAX im Handelsverlauf ein neues Allzeithoch. Jedoch war der Jubel noch nicht verklungen, da zog sich das Börsenbarometer auch schon wieder zurück. Auch die Renditen an den Anleihemärkten sanken als Ausdruck von Flucht der Anleger in sichere Häfen. Die Ängste vor den Auswirkungen der hoch ansteckenden Lungenkrankheit aus China überschatteten den sonst eigentlich positiven Wirtschaftsausblick. Man dachte zurück an die Pandemie der SARS-Krankheit aus dem Jahr 2003, die in einigen asiatischen Ländern sogar die gesamtwirtschaftliche Entwicklung abgebremst hatte. Zum Wochenausklang erholten sich die Märkte allerdings wieder.
Neues Kapitel
Die Nachrichten aus China über die gesundheitliche Bedrohungslage werden von den Börsianern weiterhin aufmerksam verfolgt werden, wenngleich die Wahrscheinlichkeit für eine allenfalls geringe mögliche Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Aussichten spricht. Ein weiteres Thema der kommenden Woche wird die Veröffentlichung des wichtigsten deutschen Wirtschaftsbarometers, des ifo-Geschäftsklimas sein. Dieses wird voraussichtlich eine weitere Erholung anzeigen. Und am Freitag ist dann endlich der Austrittstermin des Vereinigten Königreichs aus der EU erreicht und damit der Beginn eines neuen Kapitels britischer und europäischer Geschichte.
Frankfurt, 24. Januar 2020
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