Görlitz: Wenn Literatur Brücken schlägt
Am 4. Dezember wurde der diesjährige Internationale Brückepreis 2015 an die polnische Psychologin und Schriftstellerin Olga Tokarczuk verliehen. Diese Ehrung wird von der Stiftung der Sparkasse Oberlaussitz-Niederschlesien unterstützt.
Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung und der Ehrung durch die Gesellschaft zur Verleihung des Internationalen Brückepreises trug sich Olga Tokarczuk auch ins Goldene Buch der Stadt Görlitz ein. Bei seiner Würdigung wandte sich der Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege direkt an die Preisträgerin: „Die Europastadt ehrt Sie für die literarischen Brücken zwischen Kulturen und Generationen. Es sind in Realität Brücken zwischen Menschen im Dreiländereck, die durch Sie geschaffen werden.“
Das literarische Werk der Autorin, die bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, orientiert sich mit filigraner Einfühlsamkeit und erzählerischer Brillanz am multinationalen und multikulturellen Niederschlesien als vergessenem Kulturraum. Diesem Bild und den hier lebenden Menschen hat sie in zahlreichen Werken (wieder) eine literarische Stimme und neue intellektuelle Wurzeln gegeben. Olga Tokarczuk gilt in Polen als eine bedeutende Schriftstellerin und hat mehrfach auch im Schlesischen Museum zu Görlitz gelesen. Die Begründung für die Preisvergabe verwies ganz besonders auf die Sprachkraft in Tokarczuks Werk.
Der Internationale Brückepreis der Europastadt Görlitz/Zgorzelec wird seit 1993 jährlich an Personen vergeben, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht haben und ist mit 2.500 Euro dotiert.
Titelbild: Olga Tokarczuk (Copyright Renata Burdosz, Stadtverwaltung Zgorzelec)
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