Jung geblieben: 190 Jahre Sparkasse in Zittau
Man sieht ihr das Alter gar nicht an, aber die Sparkasse in Zittau beging dieser Tage bereits ihren 190. Geburtstag. Am 28. März 1825 wurde im Zittauer Rathaus die erste Sparkasse der Stadt eröffnet. Das nehmen wir zum Anlass für einen kurzen Abstecher in die wechselhafte Geschichte des traditionsreichen Geldhauses.
Die Geschichte der deutschen Sparkassen reicht weit zurück. Gegründet wurden sie größtenteils von Kommunen zur Unterstützung der Bevölkerung. Es handelte sich also um kommunale Geldinstitute, die die „Förderung des Sparsinns“, die „Absicherung für schlimme Zeiten“ sowie den „Selbsthilfe- und Vorsorgegedanken“ der Bevökerung zum Zweck hatten. Diesem Gründungsgedanken fühlen sich die Sparkassen auch heute noch verpflichtet.
1840 siedelte die Zittauer Sparkasse in das Gewandhaus um, bis sie 1901 in das erste eigene Gebäude, Neustadt Nr. 13, zog. Das Haus ist heute noch vorhanden, daneben stand damals noch das alte Stadttheater. 1909 wurden die Sparkassen zu Giroverbänden zusammengeschlossen, die untereinander mittels Überweisungen den Zahlungsverkehr bargeldlos abwickeln konnten. 1924 wechselte die Sparkasse Zittau erneut ihren Sitz und zog in den damaligen „Handelshof“ auf die Frauenstraße, wo sie noch heute zu finden ist. Das Gebäude wurde 1935 durch das Geldhaus erworben.
- 1873 Einführung der „Mark“ als Einheitswährung
- 1924 die „Reichsmark“ wird von der „Rentenmark“ abgelöst
- 1948 die DDR-Mark kommt
- 1990 mit der Wende kommt auch nach Zittau die D-Mark
- 2002 Einführung des Euro in Europa
1943 schlossen sich die Girokassen in Hirschfelde, Jonsdorf, Olbersdorf, Ostritz, Reichenau und Zittau zur „Kreisspar- und Girokasse Zittau“ zusammen. Mit Kriegsende musste die Tätigkeit vorübergehend eingestellt werden. Auf Grundlage eines „SMAD-Befehls“ konnte aber 1945/46 der Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden. Dies war jedoch verbunden mit der Aufspaltung in die Stadtsparkasse Zittau mit Sitz im Handelshof und die Kreissparkasse Zittau mit Sitz in Seifhennersdorf. Mit der Kreisreform erfolgte 1951/52 erneut der Zusammenschluss zur „Kreissparkasse Zittau“.
Nach der Einführung der „Ost-Mark“ 1948 kamen 1989/90 die Wende und die „D-Mark“. Mit Grundsteinlegung am 10. Juni 1994 erfolgte der komplette Umbau der Hauptstelle auf der Frauenstraße in Zittau. Nach der Gebietsreform und der Fusion der Kreissparkassen Löbau und Zittau zur „Kreissparkasse Löbau-Zittau“ wurde am 24. Oktober 1995 das grundlegend neu gestaltete Gebäude wieder in Besitz genommen. Gleichzeitig wurde das System der „Bedienten Selbstbedienung“ mit Geldautomaten, Kunden-Safe und Überweisungs-Computern eingeführt. Für diese Neuerungen und die damit verbundene zukunftsorientierte Gestaltung wurde die Geschäftsstelle Zittau 1996 vom Fachmagazin „GI-Geldinstitute“ als „Geschäftsstelle des Jahres“ ausgezeichnet.
Der letzte Höhepunkt in der Geschichte der Zittauer Sparkasse war die Fusion der Kreissparkasse Löbau-Zittau mit der Niederschlesischen Sparkasse zur Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien am 31. August 2005.
Ein Kommentar
Alles Gute zum Geburtstag der ersten kommunalen Sparkasse in Sachsen!
http://www.sparkassengeschichtsblog.de/sparkasseneroeffnung-in-zittau-vor-190-jahren/
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