8. August 2017

Lebensretter in der Sparkasse

4,3 Millionen Blutspenden werden jährlich in Deutschland zur Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung benötigt. 70 Prozent dieses Bedarfs wird u.a. von 1,9 Millionen Blutspendern über den Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes abgedeckt. Dies geschieht nach dem auch in unserer Sparkassenorganisation gelebten Regionalprinzip. Alle Blutspenden von Menschen aus der Region werden für Menschen in der Region zur Verfügung gestellt.

Im Landkreis Görlitz wurden im ersten Halbjahr 2017 5.000 Blutspenden gegeben, darunter 300 von Erstspendern. Bei unserer jährlichen Blutspendeaktion in der Filiale Zittau melden sich im Durchschnitt 44 Kollegen an. Ungefähr 40 Mitarbeiter spenden dann auch tatsächlich ihr Blut. In diesem Jahr lagen 51 Anmeldungen vor.

Blutspenden erfolgen als Vollblutspenden, Plasmaspenden oder Thrombozytenspenden. Während bei der Vollblutspende alle Blutbestandteile gespendet werden, wird bei der Plasmaspende aus dem entnommenen Blut das Plasma in einem geschlossenen Kreislauf herausgelöst und die zellulären Blutbestandteile dem Spender wieder zugeführt. Während Vollblutspenden vier bis sechs mal pro Jahr möglich sind, kann eine Plasmaspende 45 mal innerhalb von zwölf Monaten erfolgen.

Das so gespendete Blut wird innerhalb von 24 Stunden im Institut für Transfusionsmedizin Dresden aufbereitet und haltbar gemacht und parallel in den Instituten Chemnitz und Plauen auf Blutgruppe, Antikörper und Infektionen getestet.

Haltbar ist das gespendete Blut lediglich 42 Tage. Eine so lange Lagerzeit kommt jedoch selten vor. Hierfür sind Blutspenden zu knapp. Demographisch bedingt nimmt der Bedarf sogar noch zu. Bessere medizinische Möglichkeiten in Verbindung mit einer längeren Lebenserwartung führen zu einer jährlichen Bedarfszunahme um 1,5 bis 2 Prozent, während das Spendenaufkommen um 1,5 Prozent pro Jahr steigt. Statistisch gesehen ist jeder Mensch mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 bis 80 Prozent einmal in seinem Leben auf eine Blutspende angewiesen. Aber nur 3 Prozent der Bevölkerung spenden Blut. 33 Prozent könnten Blut spenden.

Um Blut zu spenden müssen Sie mindestens 18 Jahre alt und gesund sein. Auch ein Höchstalter gibt es. Dies orientiert sich aus Spenderschutzgründen am durchschnittlichen Gesundheitszustand der Altersgruppe und beträgt 65 bzw. 73 Jahre. Als Erstspender erhalten Sie 6 bis 8 Wochen nach der Blutspende ihren Blutspenderausweis. Über auffällige Ergebnisse der Laboruntersuchung werden Sie benachrichtigt.

Eine Blutspende nimmt ca. 30 bis 45 Minuten Zeit in Anspruch, wobei die eigentliche Blutspende nur 5 bis 10 Minuten dauert. Der Spender meldet sich mit Personalausweis bzw. Blutspendepass an, füllt einen Fragebogen zum Gesundheitszustand aus und durchläuft einen ärztlichen Gesundheitscheck. Nach der Entnahme eines halben Liter Blutes ist eine Ruhezeit von 20 Minuten Pflicht.

Im Rahmen der Blutspende besteht übrigens auch die Möglichkeit der Typisierung und Aufnahme in die Stammzellenspenderdatei. Blut- oder Knochenmarkstammzellen werden für Patienten mit Leukämie oder angeborenen Immundefekten benötigt und sind oft die letzte Hoffnung wieder gesund zu werden. Die große Herausforderung bei der Stammzellenspende ist die notwendige hohe Übereinstimmung. So findet man unter 1 Million Spendewilligen nur einen passenden Spender.

Werden auch Sie zum Lebensretter und spenden Sie Ihr Blut oder lassen sich typisieren!

8. August 2017

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