„Neues digitales 2017 – Digital.Im.Puls“
Mittwoch, 5. April, 8:40 Uhr: Das Flugzeug hebt von der Startbahn am Dresdner Flughafen ab. Ich fliege für zwei Tage nach Düsseldorf, der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Dort nehme ich am Azubi-Camp teil, das im Rahmen des Forums „Neues digitales 2017 – Digital.Im.Puls“ des SparkassenFinanzPortals (SFP) stattfindet. In meiner Bachelorarbeit, die den Abschluss meines dualen Studiums bei der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien darstellt, befasse ich mich mit dem großen Thema „Digitalisierung“, da passt die Teilnahme am Forum also super.
In Düsseldorf gelandet, habe ich bis zum ersten Veranstaltungspunkt am Abend noch etwas Zeit – diese nutze ich, um mir die Stadt am Rhein etwas genauer anzuschauen. So sehe ich die große Einkaufsstraße KÖ(nigsallee), die Altstadt mit altem Rathaus, Rheinuferpromenade, Medienhafen, Landtag und den Rheinturm, Düsseldorfs Fernsehturm.
Nach dem Check-In im Motel One am Hauptbahnhof startet schließlich ein Pulk aus rund 50 Sparkassen-Auszubildenden in Richtung „Schlösser Quartier Bohème“, der Location für den Mittwochabend. Dort treffen wir auf die restlichen der ca. 100 Azubis, die am Camp teilnehmen. Als Namenssticker verteilt sind und ein erstes Begrüßungsgetränk serviert wurde, geht es im sehr stilvollen Ambiente auch direkt schon los: Stefan Roesler, Geschäftsführer des Deutschen Sparkassenverlags (DSV), begrüßt alle Gäste (neben den Azubis sind auch schon zahlreiche „Nicht-Azubi-Teilnehmer“ des Forums vertreten). Er gibt einen kurzen Abriss des Programms für den Abend und den nächsten Tag. Und dann die Überraschung des Abends: Der „Kwitt-Bote“ taucht auf der Bühne auf und gibt eine kurze Show-Einlage. Er dürfte vielen Facebook- oder auch Instagram-Nutzern aus dem kurzen Werbefilm „Ruckzuck ist einfach“ für das mobile Bezahlverfahren „Kwitt“ in der Sparkassen-App bekannt sein. Der tätowierte Muskelmann muss dann auch den Rest des Abends noch für mehrere Stunden auf der Bühne posieren und sich mit so ziemlich jedem Teilnehmer fotografieren lassen.
Nach der Begrüßung und des kurzen Auftritts vom „Kwitt-Boten“ folgt der eigentliche Höhepunkt des Abends. Drei FinTechs haben in einem kurzen Pitch von 5 Minuten die Gelegenheit, ihr Unternehmen und ihre Lösung für die Sparkassenwelt vorzustellen. Wer am meisten überzeugt, wird – völlig digital natürlich – von den Gästen per App bestimmt. Der Gewinner darf dann am Folgetag mit einem Stand auf der Info-Messe des SFP-Forums vertreten sein.
Im Anschluss an die Verkündung des Siegers darf am Abend-Buffet geschlemmt werden, und bei entspannter Lounge-Musik und Getränken klingt der Abend aus. Zurück ins Hotel geht es schließlich mit Shuttle-Bussen. Am nächsten Morgen bringt uns nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel ein großer Reisebus zum Congress Center Düsseldorf (CCD). Dort warten in den Foyers viele Aussteller mit einem Messestand, an denen man sich informieren und beraten lassen kann, insbesondere während der Pausen. Nach einem ersten Vertrautmachen mit den Räumlichkeiten begrüßt uns in der „Plenumsarena“ erneut DSV-Geschäftsführer Stefan Roesler. Wir, das sind neben den rund 100 Azubis auch noch Vorstände und Mitarbeiter zahlreicher deutscher Sparkassen und der Sparkassenverbände. Der Saal ist mit angekündigten mehr als 800 Teilnehmern sehr gut gefüllt.
Thomas de Buhr, der Twitter-Deutschlandchef, ist nach der Begrüßung der erste Vortragende. Er gibt uns kurze Einblicke in die Twitter-Welt und erläutert aktuelle Themen. „Live ist das neue geil“ beschreibt er den Trend von Live-Videos, die immer mehr im Kommen sind. Lob gibt’s von dem Social Media- Experten für die Kwitt-Kampagne der Sparkassen, nur mit der Wahl der Plattform sei er nicht so recht einverstanden…
Wie die Digitalisierung schon bestens in einer Sparkasse umgesetzt wurde, erfahren wir von Patrick Hahne, Vorstandsmitglied der Sparkasse Wuppertal. Er sagt, dass die Digitalisierung die Menschen zusammenbringt und die Sparkassen deswegen dahin müssen, wo auch die Kunden sind. Es gilt, mit der Digitalisierung das Leben von Kunden und Mitarbeitern leichter zu machen. Wie das gehen kann, zeigt er an den Beispielen Videolegitimation und der „Treuewelt“ seiner Sparkasse. Dort genießen Kunden exklusive Vorteile, wie bspw. vergünstigte Eintrittskarten.
Als letzten Vortrag in der großen Runde stellen Sebastian Garbe, Geschäftsführer des SFPs und Marcellus Gau, Bereichsleiter Internet-Filiale, die neuesten Entwicklungen aus den „Laboren“ ihres Unternehmens vor. Sie berichten von dem erfolgreichen Rollout der Internet-Filiale 6, also jener Website, die neuerdings die meisten deutschen Sparkassen nutzen. Zur Veranschaulichung des Video-Chats wird direkt eine Live-Übertragung mit einem Video-Berater aus Dortmund gestartet. Er erzählt aus der täglichen Praxis und zeigt die Vorteile der Videoberatung auf.
Im Anschluss an die Vorträge geht es für uns Azubis ins eigentliche „Camp“. Dort finden wir uns an zehn Tischen mit maximal zehn Leuten zusammen. Es gibt insgesamt fünf Themen zu bearbeiten, wobei jede Frage von jedem Team einmal gelöst und dann gewechselt wird. Nur ein Moderator bleibt während aller fünf Runden an seinem Tisch und koordiniert so die Gruppen. Die Themen behandeln dabei die Gestaltung einer künftigen Internet-Filiale 7, wie die Sparkassenlandschaft 2037 aussehen könnte, wie Filial- und digitale Welt besser kooperieren können und wie Mitarbeiter von der Digitalisierung überzeugt werden können. Den Abschluss bilden dann eineinhalbminütige Vorträge, in denen jede Gruppe kurz ihre Ideen vorstellt. Das beste Team wird dabei zu „Schnuppertagen“ in das SFP nach Berlin eingeladen, wo es mal „digitale Luft“ schnuppern und den Mitarbeitern bei der Arbeit zuschauen darf. Für unsere Gruppe reicht’s leider nicht ganz, aber die Ergebnisse aller Teams können sich sehen lassen.
(Kulinarischer) Abschluss ist am Nachmittag Currywurst mit Altbier, doch leider nicht für mich – ich muss zum Flughafen. Dort angekommen, erfahre ich schließlich, dass mein Flieger eine halbe Stunde Verspätung hat – wäre also doch noch Zeit für eine Wurst gewesen…
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