Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir…
Genau diesen Spruch nahm ich als Motto und fuhr kurz nach meiner Prüfung am Dienstag, dem 17. Juli, los. Mein Ziel: Prora auf Rügen. Dort sollte von Mittwoch bis Sonntag das Bundesfinale der Sparkassen Fairplay Soccertour, wie auch die von Mastercard organisierte Streetsoccer WM stattfinden – für beide Turniere war ich mit meinem Team, bestehend aus 3 weiteren Mitspielerinnen, qualifiziert.
Am Mittwoch ging es schließlich los: die ersten WM-Vorrundenspiele standen an und wir waren ziemlich gespannt, welches sportliche Level uns erwarten würde. Nachdem wir gegen jedes der fünf anderen Teams gespielt hatten, standen die Favoriten fest: die diesjährigen Champions-League-Spielerinnen aus dem Kosovo und die kleinen spritzigen Japanerinnen. Unsere Spiele an diesem Tag waren solide, jedoch mit Luft nach oben. Genau dies führte wohl dazu, dass wir am Donnerstag ungeschlagen blieben – wir hatten einen Lauf und konnten sogar einen Sieg gegen das schier übermächtige Kosovo einfahren. Nicht zu vergessen an diesem Tag war die Eröffnung des parallel stattfindenden Bundesfinales durch den Vorstand unserer Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Herrn Michael Bräuer.
Unseren „freien“ Freitag nutzten wir, um uns gemeinsam mit den anderen WM-Teams aus Kanada, Chile & Co. über die Kraft-durch-Freude-Ruinen zu informieren und die Ostsee zu testen. Es wurde Kraft getankt, denn der Samstag sollte uns noch einmal alles abverlangen.
Nach einem etwas schwachen Start in das Bundesfinale und nur einem Sieg aus drei Spielen standen wir bereits früh mit dem Rücken zur Wand. Mit dem inneren Druck gewinnen zu müssen, bestritten wir von da an alle Spiele erfolgreich. Im Halbfinale half uns ein Penalty zum 1:0-Sieg und dem Finaleinzug. Nach einer kurzen Regenerationspause bis in den frühen Nachmittag spielten wir anschließend die letzten Matches der WM-Vorrunde. Darunter das bisher wichtigste Spiel gegen die vier Mädels der kosovarischen Nationalmannschaft. Mit einem Sieg wären wir Erster und würden auf einen vermeintlich leichteren Gegner im Halbfinale stoßen. Trotz Niederlage in diesem Spiel sahen wir uns drei Stunden später im Finalspiel auf dem Court der Sparkassen Arena wieder.
15 Minuten zuvor galt es, für uns das Finale der Bundestour erfolgreich zu absolvieren. Durch einen frühen 0:2 Rückstand und eine clevere Spielweise des Gegners ging uns letztlich leider die Zeit aus. Endstand 1:2. Für uns war jedoch noch nichts verloren, konnten wir unsere Leistung doch noch mit dem WM-Pokal krönen. So galt es noch einmal alles zu geben, um so stark wie möglich Paroli zu bieten. Der Endstand lautete 0:4 – in unserem letzten Spiel fehlten uns ganz einfach die Kräfte. Die Enttäuschung kurz nach den beiden Finals war riesig.
Dies änderte sich allerdings bei der Siegerehrung später am Abend. Angesichts der vielen Kinder, die uns Sportlern zujubelten und mit uns klatschten, war die Enttäuschung vergessen. Zu unserer Überraschung wurden wir dann auch noch als Fairplay-Sieger der WM geehrt – wir hatten es also geschafft, sowohl sportlich überzeugend als auch fair zu spielen.
Eine starke Leistung! Das fand auch Herr Bräuer, der uns nach den beiden Finals über unsere Enttäuschung mit einem Präsentkorb von Zetti hinweghalf. Dafür und auch für die kräftige Unterstützung am Spielfeldrand möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken.
Den Abschluss dieses tollen Events bildete die große Championsparty, die bis tief in die Morgenstunden ging. Es war definitiv eines der schönsten Turniere meines Lebens mit unvergesslichen Tagen in einem tollen Umfeld, mit tollen Leuten und einer tollen Atmosphäre.
Fotos: Copyright Sally Starke, Patricia Hänel
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