Schwächere Konjunkturdaten werden hingenommen
Bei allen konjunkturellen Unwägbarkeiten im Detail nehmen die Finanzmärkte das große Bild gelassen hin. Denn das Niedrigzinsumfeld wird von den Notenbanken unverändert gewährleistet.
Von den hohen Inflationsraten für Deutschland und Euroland zeigten sich die Finanzmarktteilnehmer unbeeindruckt. Dass Stimmungsindikatoren von im Sommer sehr hohen Niveaus kommend nachgeben, wie für August beim europäischen Wirtschaftsvertrauen geschehen, passt ebenfalls ins Bild. Selbst überraschend schwache Einkaufsmanagerindizes aus China, oder das enttäuschende Bruttoinlandsprodukt Indiens im zweiten Quartal wurde an den Börsen in dieser Woche hingenommen. Dazu trägt bei, dass trotz coronabedingten Lieferengpässen bei Unternehmen die Gewinnperspektiven für dieses Jahr als nach wie vor gut eingeschätzt werden.
Taktgebende Notenbanken im Fokus
Der Datenkalender hält in der kommenden Woche weniger gehaltvolle Veröffentlichungen parat als in der vorigen. Umso wichtiger werden die Notenbanksitzungen der Bank of England am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank am Donnerstag sein, die den Märkten ihre maßgebliche Einschätzung zur aktuellen Lage offenbaren werden. Die nach wie vor bestehenden coronabedingten Risiken für die Konjunktur dürften die Zentralbanker leiten, die weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen aufrechtzuerhalten und die Geldpolitik nicht zu verändern. Die Notenbanken fungieren damit weiter als Felsen in der wirtschaftlichen Brandung und wirken mithin unterstützend für die Kapitalmärkte.
Frankfurt, 03.09.2021
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