Tief durchatmen
Die Börsianer wurden in den zurückliegenden Tagen in Atem gehalten. Dabei ließ nicht nur die Ungewissheit über die Auswirkungen der Corona-Variante Omikron den Puls schneller schlagen. Ohnehin nehmen die persönlichen und ökonomischen Beschränkungen der vierten Corona-Welle vor allem in Europa zu.
Dies lastet zumindest auf den Winterquartalen spürbar und insofern müssen wohl leichte Rückgänge des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland hingenommen werden. Insgesamt scheinen die Aktienmärkte aber weiter bereit zu sein, durch diese Misere in Erwartung einer konjunkturellen Besserung im Jahresverlauf 2022 hindurchzuschauen. Schnappatmung könnte eher von Seiten der Notenbanken verursacht werden. Vor allem aus den USA werden die Erwartungen an Zinserhöhungen vorgezogen. Auch dies trug zu den nennenswerten Schwankungen im täglichen Handelsverlauf in der abgelaufenen Woche bei.
Widersprüchliche Konjunkturdaten
Am Dienstag dürfte für Deutschland trotz Liefer- und Transportengpässen ein Anstieg der Industrieproduktion für Oktober gemeldet werden. Doch zum Jahresende wird es schon wieder trister aussehen. Auch die neue Corona-Variante Omikron mag dazu beitragen, dass die Finanzmarktanalysten ihre aktuellen Konjunkturerwartungen wie auch ihre Lageeinschätzung merklich nach unten korrigiert haben. Demgegenüber wird die Woche in den USA mit sehr kräftig gestiegenen November-Verbraucherpreisen schließen. Die gewichtigsten Preistreiber – Energie, Gebrauchtwagen, Mieten – dürften die Inflationsrate auf knapp 7 Prozent getrieben haben. Das werden die amerikanische Notenbank und auch die Märkte kritisch beäugen.
Frankfurt, 3. Dezember 2021
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