29. Februar 2024

Von Gründungen und Fusionen

Klahre, W., D. Kühnel (2000): 175 Jahre Sparkasse in Zittau Ein Sparkassenmann erzählt, Historische Postkarte 14.10.1929, Handelshof, Verlag: Kreissparkasse Löbau-Zittau, S. 67.

Klahre, W., D. Kühnel (2000): 175 Jahre Sparkasse in Zittau Ein Sparkassenmann erzählt, Historische Postkarte 14.10.1929, Handelshof, Verlag: Kreissparkasse Löbau-Zittau, S. 67.

2025 können wir auf 200 Jahre Sparkassengeschichte zurückblicken, denn in Zittau wurde 1825 die erste Sparkasse im Geschäftsgebiet der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien gegründet.

Wappen der 1830 gegründeten Provinzialsparkasse, um 1920; Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

Wappen der 1830 gegründeten Provinzialsparkasse, um 1920; Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes

Außerdem wird die heutige Sparkasse nochmal 20 Jahre alt. Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien entstand nämlich 2005 durch eine Fusion der Kreissparkasse Löbau-Zittau mit der Niederschlesischen Sparkasse. Letztgenannte gab es seit 1992. In ihr waren die Stadt- und Kreissparkasse Görlitz sowie die Kreissparkassen Niesky und Weißwasser aufgegangen. Die Kreissparkassen Löbau und Zittau sind wiederum 1995 zusammengekommen.

Nicht nur in Zittau reichen die Wurzeln der Sparkasse weit in die Vergangenheit zurück. So wurde etwa am 1. Oktober 1830 in Görlitz in der preußischen Provinz Schlesien die landständische Provinzialsparkasse der Oberlausitz gegründet, die unter anderem ab 1855 in Niesky und ab 1885 in Weißwasser Nebenstellen unterhielt.[1]
Später bekam Görlitz noch eine Stadtsparkasse. Gemeindesparkassen richteten Niesky und Weißwasser ein. Mehrere Sparkassen in einem Ort waren in Preußen erlaubt.

Landkarte der Provinz Schlesien, 1887 (Ausschnitt); Historisches Archiv des Ostdeutschen SparkassenverbandesEin Teil des Geschäftsgebietes der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien lag früher in der preußischen Provinz Schlesien (gelb) und nicht in Sachsen.

Landkarte der Provinz Schlesien, 1887 (Ausschnitt); Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes Ein Teil des Geschäftsgebietes der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien lag früher in der preußischen Provinz Schlesien (gelb) und nicht in Sachsen.

Ansichtskarte mit Nebenkasse der Provinzialsparkasse am Görlitzer Untermarkt, um 1920 (Ausschnitt); Historisches Archiv des Ostdeutschen SparkassenverbandesDie Oberlausitzer Provinzialsparkasse hatte viele Nebenkassen, die meist von Kaufleuten verwaltet wurden.

Ansichtskarte mit Nebenkasse der Provinzialsparkasse am Görlitzer Untermarkt, um 1920 (Ausschnitt); Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes Die Oberlausitzer Provinzialsparkasse hatte viele Nebenkassen, die meist von Kaufleuten verwaltet wurden.

Ansichtskarte mit Sitz der am 6. Februar 1851 eröffneten Stadtsparkasse Görlitz, um 1920; Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Heute befindet sich in der Berliner Straße 64 ein Beratungscenter der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien.

Ansichtskarte mit Sitz der am 6. Februar 1851 eröffneten Stadtsparkasse Görlitz, um 1920; Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Heute befindet sich in der Berliner Straße 64 ein Beratungscenter der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien.

Erste Rechnungsübersicht der am 1. November 1847 gegründeten Stadtsparkasse Löbau (Ausschnitt); Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes/Depositum Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien

Erste Rechnungsübersicht der am 1. November 1847 gegründeten Stadtsparkasse Löbau (Ausschnitt); Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes/Depositum Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien

Die Gründung der Stadtsparkasse Löbau erfolgte im Königreich Sachsen am 1. November 1847.[2]

Im damaligen Sachsen entstanden sehr viele eigenständige Sparkassen, auch in kleineren Landgemeinden. Durch Fusionen verringerte sich die Zahl der Sparkassen im „Dritten Reich“ drastisch. Zum Jahreswechsel 1943/44 wurde beispielsweise aus der Stadtsparkasse Zittau (von 1825) die Kreisspar- und Girokasse Zittau.[3] Das Ende des NS-Staates 1945 brachte neue Grenzen mit sich. Die Sparkassen wurden auf Anweisung der sowjetischen Besatzungsmacht geschlossen und neue gegründet.

Westlich der Neiße entstand etwa die Kreissparkasse Weißwasser.[4]

Die meisten Vorgängersparkassen lagen im Bezirk Dresden. Die Kreissparkasse Weißwasser war im Bezirk Cottbus.

Landkarte mit Gliederung der DDR, 1952 (Ausschnitt); Historisches Archiv des Ostdeutschen SparkassenverbandesDie meisten Vorgängersparkassen lagen im Bezirk Dresden. Die Kreissparkasse Weißwasser war im Bezirk Cottbus.

Landkarte mit Gliederung der DDR, 1952 (Ausschnitt); Historisches Archiv des Ostdeutschen Sparkassenverbandes Die meisten Vorgängersparkassen lagen im Bezirk Dresden. Die Kreissparkasse Weißwasser war im Bezirk Cottbus.

Doch in den Folgejahren wurde die Sparkassenlandschaft erneut umstrukturiert. Bei einer Verwaltungsreform 1952 schaffte die DDR die Länder faktisch ab und teilte das Staatsgebiet in Bezirke und viele neue Kreise. Es entstanden damit auch ganz neue Sparkassen, zum Beispiel die Kreissparkasse Niesky. In den Jahren nach der Wiedervereinigung 1990 begannen dann die Fusionen.

Natürlich können nicht nur die Städte Görlitz, Zittau, Löbau, Niesky und Weißwasser auf eine lange Sparkassentradition verweisen.

Möchten Sie weitere Gründungsdaten unserer Standorte erfahren, dann wenden Sie sich gerne an uns.


[1] Vgl. Denkschrift 100 Jahre Landständische Oberlausitzer Provinzial-Sparkasse zu Görlitz 1. Oktober 1830-1930, 1930, S. 64 und 68.

[2] Vgl. Kreissparkasse Löbau-Zittau: 150 Jahre Sparkasse in Löbau, 1997, S. 5.

[3] Vgl. Einert, Thomas: Die Neuordnung der sächsischen Sparkassen und Girokassen, 22.11.2023, in: https://www.sparkassengeschichtsblog.de/die-neuordnung-der-saechsischen-sparkassen-und-girokassen/#start, Abruf 03.01.2024.

[4] Vgl. Falk, Beatrice/ Hauer, Friedrich: Mit 12 Talern fing alles an. Zur Geschichte der Niederschlesischen Sparkasse, 2001, S. 217.

29. Februar 2024

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