13. März 2014

Braucht der Euro etwa eine Geldwäsche?

Unser Alltag hinterlässt Spuren, in vielerlei Hinsicht, beispielsweise auch auf Geldscheinen. Zumal diese von Hand zu Hand gehen – und oftmals auch über Grenzen hinweg; besonders in Grenzregionen wie dem Dreiländereck. Dazu kommt ein Aspekt, der mitunter etwas vernachlässigt wird. Bankknoten unterschiedlicher Währungen sind in der Regel auch aus unterschiedlichen Materialien gemacht, beziehungsweise unterscheidet sich die Zusammensetzung, Konsistenz und Haptik der Geldscheine enorm. Und wer sich an seine Urlaubsreisen erinnert, weiß: manche Geldscheine wirken schmuddelig, andere selbst nach Gebrauch noch „wie neu“.

Nun haben niederländische und türkische Infekt-Wissenschaftler und Mikrobiologen einmal getestet, wie und wo Währungen „am saubersten“ sind. Dabei ging es in dem Versuch darum festzustellen, inwieweit Geldscheine als mikrobiologischer Nährboden – und somit auch als potenzieller Überträger von Infekten – geeignet sind. Und das weltweit. Beruhigender Weise hat der Euro dabei ganz gut abgeschnitten und ist relativ widerstandsfähig gegen Bakterien. Doch andere Währungen waren in diesem Sinne noch „sauberer“ – zum Beispiel die indische Rupie oder der Kroatische Kuna. Doch dies sind in der Regel eher Binnenwährungen, die selten(er) Grenzen überwinden.

Untersucht wurden die Überlebensraten von häufig vorkommenden Bakterien auf Geldscheinen ausgewählter Länder aus Europa, Nordamerika, Indien und Marokko. Die unterschiedlichen Ergebnisse führten die Wissenschaftler nicht nur auf das jeweilige Hygiene-Niveau, Verhaltensweisen der Bevölkerung und etwaige Resistenzen zurück, sondern auch auf die Art des Banknotenpapiers. Zumal ältere Scheine teilweise noch aus Baumwollfasern hergestellt wurden und erst die neueren Geldscheine zunehmend Werkstoffe wie Polymere beinhalten, die sich jedoch mitunter auch als besonders geeigneter Keim-Nährboden erweisen.

Die komplette Studie: http://www.aricjournal.com/content/2/1/22


Foto: „Geldwäsche“ nach dem Hochwasser im August 2010 in der Sparkassenfiliale Oppach

13. März 2014

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