18. April 2016

Geschäftsjahr 2015 – Solide Sparkasse in einem schwierigen Umfeld

„Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien konnte das Geschäftsjahr 2015 mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abschließen und ihre Stellung als Marktführer klar behaupten“, fasst Michael Bräuer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, das vergangene Geschäftsjahr zusammen. Allerdings liegt der Jahresüberschuss mit 4,5 Mio. Euro wieder unter dem Vorjahreswert.

Frank Hensel und Michael Bräuer (v. l.)

Sparkasse bereitet sich auf Scheitern des Euro vor

Die Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank und das Anwerfen der Notenpresse durch die EZB fangen an, massive Nebenwirkungen zu zeigen. So beginnt sich die drohende Zerstörung der betrieblichen und privaten Altersversorgungssysteme in Deutschland langsam abzuzeichnen. Darüber hinaus kommt es immer mehr zu einer Enteignung unserer Sparer zugunsten staatlicher Haushalte in Europa. Sollte die EZB auch in den nächsten Jahren den Patienten Europa mit einer Überdosis an Geld versorgen, so ist nach Meinung von Michael Bräuer der Kollaps des Euroraums nur eine Zeitfrage: „Auf diese mögliche Entwicklung wird sich die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien auch im Interesse ihrer Kunden vorbereiten.“

Erfreuliche Entwicklung im Kundengeschäft

Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung im Landkreis Görlitz überstieg die Bilanzsumme der Sparkasse erstmals den Wert von 3 Milliarden Euro. Der Hauptgrund dafür war ein deutlicher Anstieg der Kundeneinlagen. Mehr als 60 % aller Einwohner des Landkreises Görlitz haben ein Girokonto bei ihrer Sparkasse.

Auch im Wertpapiergeschäft verlief die Entwicklung erfreulich. „Die Zinsentwicklung führte erneut dazu, dass Kunden vermehrt auf Wertpapiere als Anlage zurückgriffen. Eine vorherige Beratung durch unsere Anlageberater ist hierbei wichtig“, resümiert Frank Hensel, Vorstandsmitglied der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien.

Die Sparkasse sagte im Berichtsjahr neue Darlehen in Höhe von 160,5 Mio. Euro zu. Der Großteil entfiel wieder auf Unternehmen sowie Selbstständige (58,3 %). An private Kreditnehmer entfielen 35,6 %, vorrangig in Form von Wohnungsbaukrediten. Deutlich rückläufig war dagegen das Geschäft mit Krediten an Kommunen und öffentliche Haushalte. „Das derzeitige Zinsniveau macht den traditionellen Kommunalkredit für die Sparkasse unattraktiv“, erläutert Frank Hensel.

Sehr erfreulich verlief hingegen das Geschäft mit den polnischen und tschechischen Kunden im Dreiländereck. Hier waren wieder zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen.

Schwieriges Umfeld erfordert Maßnahmen

„Wir leben seit Jahrhunderten davon, Geld von unseren Kunden zu leihen und an unsere Kunden zu verleihen. Der Preis dafür ist der Zins. Wenn dieser Preis nun durch Eingriffe von außen teilweise abgeschafft wird, müssen wir darauf reagieren“, führt Michael Bräuer aus.

Neben dem weiteren Ausbau des rentablen Kundenkreditgeschäftes wird auch das Angebot der Internet-Filiale deutlich erweitert. So wird es in Zukunft möglich sein, Baufinanzierungen vollständig über die Internet-Filiale abzuschließen.

Aber auch auf der Kostenseite sind Maßnahmen notwendig. So werden die Filialen in Uhyst, Hagenwerder, Görlitz-Südstadt, Obercunnersdorf, Leutersdorf und Zittau-Süd bis 2020 geschlossen. Dies liegt auch daran, dass die Zahl der Kundenbesuche in den Filialen von Jahr zu Jahr abnimmt und das Internet immer stärker genutzt wird. „Natürlich wird die Sparkasse für ihre älteren Kunden Alternativen wie die mobile Filiale oder Bargeldagenturen anbieten“, stellt Frank Hensel klar.

Die Zahl der Mitarbeiter wird in den nächsten Jahren weiter abnehmen. Dies soll ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Ebenso wird die Teilzeitarbeit ausgebaut.

Starkes Engagement für die Region

Neben der Stärkung der Reserven kann auch wieder eine Ausschüttung an den Träger der Sparkasse in Vorjahreshöhe erfolgen, wenn die Zweckverbandsversammlung der Sparkasse dies im Sommer beschließt. 2015 hat die Sparkasse außerdem 12 Millionen Euro an Steuern in Deutschland gezahlt.

Die Sparkasse steht als einziges Kreditinstitut dem Landkreis als starker Partner zur Seite, um das Grundbedürfnis aller Menschen nach einem Girokonto zu erfüllen.

Wir förderten im vergangenen Jahr insgesamt 414 Vereine und Institutionen sowie Initiativen und Projekte im Landkreis Görlitz mit insgesamt 1,3 Mio. Euro. Die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien unterstützte weitere 45 Projekte und beteiligte sich an vier regionalen Projekten der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.

„Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien wird im Jahr 2025 ihren 200. Geburtstag feiern. Wir wollen und werden dies bei guter Gesundheit tun“, blickt Michael Bräuer nach vorn.


Eine Kurzübersicht zur Geschäftsentwicklung erhalten Sie auch in unserer Nutzenbilanz.

18. April 2016

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