Allein unter Männern – Nationaltorhüterin im Eishockey mischt in der Liga der Herren mit
In ihrer Eishockey-Montur ist Ivonne Schröder kaum von ihren Teamkollegen zu unterscheiden. Dennoch ist die 25-Jährige in ihrer Mannschaft eine Exotin. Denn die Torhüterin spielt im Liga-Alltag im Männerteam des Oberligisten Tornado Niesky. Dazu läuft sie auch in der Frauen-Nationalmannschaft auf und schaffte gestern mit ihr den Klassenerhalt im olympischen Wettbewerb.
Ivonne Schröder, die in ihrem Verein Tornado Niesky von der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien unterstützt wird, fing bereits im Alter von fünf Jahren an, Eishockey zu spielen – damals auch schon mit den Jungs. „Das ist für mich überhaupt kein Problem“, sagt die gebürtige Weißwasseranerin. Im Gegenteil: „Vor allem für die Nationalmannschaft ist es sehr gut, wenn man auch bei den Männern spielt, weil man einfach viel mehr Training und Spiele hat.“ Die 25-Jährige werde bei den Männern noch mehr gefordert, auch weil auf sie als Frau keine Rücksicht genommen werde.
Mit ihren guten Leistungen im Verein überzeugte sie auch Bundestrainer Peter Kathan. Der nominierte sie nun für die Olympischen Winterspiele. Es sind ihre ersten. „Das Interessante ist, dass im Olympischen Dorf so viele verschiedene Athleten zusammenkommen“, erzählt Schröder. Beim olympischen Turnier haben die Deutschen bewiesen, dass sie zu den acht besten Teams der Welt gehören. Dank eines Sieges gegen Japan (3:2) haben sie den Klassenerhalt geschafft. „Gegen Japan zu gewinnen, ist Pflicht“, so die Torhüterin. Das große Ziel, sich in der Weltgruppe zu behaupten, haben sie und ihre Kolleginnen somit erreicht. Dennoch hat Schröder noch einen Wunsch: „Es wäre toll, wenn wir in den Medien durch die Winterspiele ein wenig bekannter werden“, so die Weißwasseranerin, „und dadurch in Zukunft mehr Unterstützung bekommen.“ Dann gebe es vielleicht noch mehr Frauen, die Eishockey spielen – auch bei den Männern.
Foto: Tornado-Torhüterin Ivonne Schröder im Trikot der deutschen Nationalmannschaft
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